Ihre Familie, ihr Kiosk und ihre heimliche Leidenschaft, das Schreiben – das alles bestimmt das Leben von Vera Renzi in Lucia Barones Roman „Übermorgen schreibe ich mein Happy-End“.
Ein heiterer Roman soll sie sein, diese Geschichte von Vera, ihren pubertierenden Kindern, der nervigen und strengen italienischen Schwiegermutter und ihres nicht so wirklich treuen Ehemannes.
Bemüht und aufgesetzt
Dabei wirkt aber leider vieles sehr bemüht und aufgesetzt. Noch dazu ist manches einfach unglaubwürdig. Dass eine 41-Jährige, die eigentlich mitten im Leben steht, so gar keine Ahnung von Smartphones hat, beispielsweise. Oder dass Vera nach etlichen Ablenkungsversuchen mit diversen Volkshochschul-Kursen in einem weiteren ihre Schreib-Begabung entdeckt. Und der Kursleiter dann auch noch ein eigentlich erfolgloser Klein-Verleger ist, der mit dem erotischen Roman von Vera das große Geld und den großen Erfolg wittert.
Happy-End fehlt nicht
Alle Klischees werden natürlich ebenfalls bedient. Das vom chronisch untreuen italienischen Ehemann, das von der herrschsüchtigen italienischen Nonna, der Schwiegermutter, die die blonde teutonische Frau ihres einzigen Sohnes von vornherein nicht leiden kann.
Natürlich gibt es am Ende das im Titel zitierte „Happy-End“. Falls man sich durch die eher lahme Geschichte gequält hat.
Roman
Lucia Barone: Übermorgen schreibe ich mein Happy End, 352 S., Fischer, 12 Euro, ISBN 978-3-996-70843-7.
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