Gisa Pauly gehört zu den erfolgreichsten aktuellen deutschsprachigen Autorinnen. Sylt ist ihr Lieblings-Ort, wie ihre zahlreichen „Mamma Carlotta-Krimis“ beweisen. Kein Wunder, dass die nördlichste deutsche Insel auch ein wichtiger Schauplatz ihrer dreiteiligen Saga ist, die nun mit „Hotel Freiheit“ endet. Im Mittelpunkt stehen – wie auch schon in „Fräulein Wunder“ und „Café Hoffnung“ – die starken Frauen einer Hoteliers-Familie.
Das dritte Buch spielt 2020, allerdings ohne auf die Pandemie einzugehen. Inzwischen leitet Kari mit ihrem aus Äthiopien stammenden Mann das Café und Hotel König Augustin auf Sylt. Ihre gemeinsame Tochter Alisia ist als „La Cappuccina“ ein gefragtes Model. Ihr Bruder soll das Familienunternehmen weiterführen, würde aber eigentlich lieber mit Holz arbeiten.
Leben gerettet
Alisia lernt durch Zufall in einem Hamburger Hotel den Musikproduzenten David kennen und bewahrt ihn davor, aus dem Leben zu scheiden. Der junge Mann geht ihr nicht mehr aus dem Sinn, und sie versucht, den Kontakt zu ihm zu halten, obwohl der Modeschöpfer Franco sich sehr um sie bemüht.
Nach und nach erfährt sie, was David dazu gebracht hat, Selbstmord begehen zu wollen. Es hat mit seiner Ex-Freundin und mit seinem berühmten Vater zu tun, der nie zu seinem Sohn gestanden hat und nun wieder enttäuscht von ihm ist. Alisia will David helfen, obwohl er ganz offensichtlich nicht der Richtige für sie ist.
Spannend und unterhalsam
Auch bei Alisias Eltern und Großeltern, die in den ersten beiden Bänden der Sylt-Saga im Mittelpunkt standen, tut sich einiges in diesem Buch. Dennoch ist es durchaus möglich, „Hotel Freiheit“ zu verstehen, auch ohne die Vorgängerbände zu kennen.
Gisa Pauly gelingt es, spannend und unterhaltsam zugleich zu erzählen. Ihre Protagonisten sind Charaktere mit Ecken und Kanten und werden Leserinnen und Lesern schnell vertraut. Krönender Abschluss einer lesenswerten Saga.
Gisa Pauly: Hotel Freiheit (Sylt-Saga), 432 S., Heyne, 15 Euro, ISBN 978-3-453-42579-8.
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