
Bei den Corona-Impfungen gibt es im Kreis Recklinghausen derzeit ein Hin und Her. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Kreis Recklinghausen stoppt Einsatz des angepassten Corona-Impfstoffs
Kommunale Impfstellen
Lena Heimers, Sprecherin des Kreises Recklinghausen, erklärt, warum das neue Vakzin bereits in den kommunalen Impfstellen verabreicht wurde - und jetzt zunächst nicht mehr eingesetzt werden darf.
Verwirrung um den neuen angepassten Corona-Impfstoff: Etwa 150 Bürgerinnen und Bürger haben am vergangenen Freitag und Samstag, 9. und 10. September, an den kommunalen Impfstellen des Kreises Recklinghausen in Marl und Recklinghausen den angepassten Impfstoff erhalten, wie Kreis-Sprecherin Lena Heimers bestätigt. Doch jetzt, am 15. September, stoppt der Kreis diese Verimpfungen wieder - auf Weisung des Landes, wegen der noch fehlenden STIKO-Empfehlung für das neue Vakzin.
„Wir müssen auf die STIKO-Empfehlung warten“
Lena Heimers erklärt das Hin und Her: „Wir hatten zunächst eine mündliche Aussage vom Gesundheitsministerium NRW, dass wir den angepassten Impfstoff an den kommunalen Impfstellen verimpfen dürfen. Darauf haben wir uns verlassen und den Impfstoff angeboten - um einen möglichst großen Schutz für die Menschen zu erreichen. Allerdings haben nicht alle Kommunen dieses Impfangebot gemacht, es gab da ein gemischtes Bild. Daraufhin haben wir beim Gesundheitsministerium noch einmal nachgefragt und jetzt die Information erhalten, dass wir mit dem Impfen auf die STIKO-Empfehlung warten müssen.“
„Wir sind unglücklich mit der Situation“
„Natürlich sind wir unglücklich mit der Situation. Das ist sehr ärgerlich“, sagt Lena Heimers. Ob der Kreis Sorge vor Beschwerden oder gar rechtlichen Schritten im Zusammenhang mit den bereits erfolgten 150 Impfungen habe, dazu möchte die Sprecherin zurzeit nichts sagen. Aber sie betont, dass es sich bei dem angepassten Impfstoff natürlich um ein zugelassenes Vakzin handelt, das in Ordnung sei und auch bereits in vielen Arztpraxen verabreicht werde. „Die Ärzte können das selbst entscheiden, aber wir sind bei den kommunalen Impfstellen auf die Weisung des Landes angewiesen.“
Große Nachfrage: Impfstelle hat länger geöffnet
Das Interesse an dem angepassten Impfstoff sei durchaus da, wie Lena Heimers erläutert: „Am vergangenen Freitag und Samstag war die Nachfrage in den kommunalen Impfstellen eindeutig höher als in der Zeit vorher. Samstag hatte die Impfstelle deshalb sogar eine Stunde länger geöffnet.“ Insofern hofft die Kreis-Sprecherin auf eine baldige STIKO-Empfehlung - „von der alle ausgehen“. Heimers: „Dann werden wir an unseren Impfstellen natürlich auch sofort wieder den angepassten Impfstoff einsetzen.“
Im Kreishaus Recklinghausen gibt es in diesem Monat noch ein offenes Impfangebot. Am Dienstag, 20. September, können Bürgerinnen und Bürger zwischen 13.30 und 18 Uhr verschiedene Impfungen bekommen: MMR (Masern-Mumps-Röteln), DTaP-IPV (Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Polio) sowie Impfungen gegen das Corona-Virus. Es sind sowohl Corona-Grundimmunisierungen als auch Auffrischungsimpfungen möglich - aufgrund der noch fehlenden STIKO-Empfehlung natürlich nicht mit dem neuen angepassten Impfstoff, sondern nur mit den bisherigen Impfstoffen von BioNTech und Moderna. Das gilt auch für die beiden kommunalen Impfstellen an der Bachstraße 34 in Marl (freitags von 15 bis 19 Uhr) und an der Kölner Straße 20 in Recklinghausen (samstags von 14 bis 18 Uhr).
Geboren 1962 in Dortmund, aufgewachsen in Recklinghausen, wo er auch heute mit seiner Familie lebt. Zwischenzeitlich verschlug es ihn zum Studium und zur Promotion nach Köln und Bochum. Dabei standen Germanistik und Philosophie im Mittelpunkt. Als Freund des Schreibens und mit viel Neugierde auf Menschen und ihre Geschichten fühlt er sich im Journalismus am richtigen Platz.