Eine Intensiv-Krankenschwester betreut einen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe.

7500 Menschen arbeiten für die beiden Klinikverbünde im nördlichen Ruhrgebiet. © picture alliance/dpa

Im nördlichen Ruhrgebiet entsteht möglicherweise ein Krankenhaus-Riese

rnGesundheit

Die KKRN GmbH und die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH reden aktuell über eine gemeinsame Zukunft. Zu den Verbünden gehören immerhin zehn Kliniken im Kreis RE, in Bottrop und Gelsenkirchen.

Kreis Recklinghausen

, 13.09.2022, 18:01 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im nördlichen Ruhrgebiet zeichnet sich möglicherweise ein Zusammenschluss von zwei großen Krankenhausgesellschaften ab. Die Katholische Klinikum Ruhrgebiet Nord GmbH (KKRN) und die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH (SAG) prüfen nach eigenen Angaben eine Zusammenarbeit.

Ob es am Ende lediglich um Kooperationen geht oder es tatsächlich zur Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft kommt, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, erklärte der kaufmännische KKRN-Geschäftsführer Guido Bunten auf Anfrage der Redaktion.

Die beiden Verbünde beschäftigen 7500 Mitarbeiter(innen)

KKRN (3000 Beschäftigte) unterhält vier Klinikstandorte im Kreis Recklinghausen: das St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten, das St. Sixtus-Hospital in Haltern, das Marien-Hospital in Marl und das Gertrudis-Hospital Westerholt in Herten. Die SAG ist mit rund 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch größer. Zum Verbund gehören vier Krankenhäuser in Gelsenkirchen (Elisabeth-Krankenhaus Erle, Marienhospital, Sankt Marien-Hospital Buer, St. Josef-Hospital) sowie das St. Barbara Hospital Gladbeck und das St. Antonius-Krankenhaus Bottrop. Außerdem betreibt die SAG u. a. Senioreneinrichtungen und Kindergärten.

Wie die beiden Krankenhausträger in einer gemeinsamen Pressemitteilung betonen, ist es das Ziel der Zusammenarbeit, „knappe und wertvolle Ressourcen“ im Krankenhausbereich besser zu nutzen. Die Versorgung der Patienten solle „ortsnah“, qualitativ hochwertig“ und „wirtschaftlich“ sichergestellt werden. In der Mitteilung ist auch von „möglichen Spezialisierungen“ die Rede. Auf die Frage, ob auch die Schließung von Klinikstandorten oder einzelnen Abteilungen ein denkbares Szenario ist, ging KKRN nicht näher ein.

Guido Bunten, kaufmännischer Geschäftsführer der KKRN GmbH.

Guido Bunten, kaufmännischer Geschäftsführer der KKRN GmbH: „Wir möchten die Arbeitsplätze sichern.“ © KKRN

Als Arbeitgeber attraktiver werden

KKRN und SAG versprechen sich nach eigenen Angaben von einer gemeinsamen Verbundzukunft nicht nur die Erzielung von Synergie-Effekten, sondern auch eine Attraktivitätssteigerung als Arbeitgeber; wie es hieß dank einer Verbreiterung des fachlichen Spektrums und der Verfügbarkeit hochmoderner Einrichtungen und medizinisch-technischer Ausstattung. „Als christliche und verantwortungsvolle Arbeitgeber möchten wir die Arbeitsplätze unserer Mitarbeitenden sichern“, erklärte Guido Bunten. Die Verzahnung biete die Chance, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu forcieren sowie das Angebot an Arbeitsplätzen und Entwicklungsmöglichkeiten auszubauen.

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Noch sei nichts entschieden, heißt es in der Mitteilung. Die Gespräche beider Unternehmen sollen in den nächsten Wochen „intensiviert“ werden. Ziel sei eine finale Beschlussfassung der möglichen Zusammenarbeit im vierten Quartal 2022 durch die Gremien beider Gesellschaften.