Kohlschreiber führt Davis-Cup-Team an
Philipp Kohlschreiber führt die ohne Thomas Haas und Nicolas Kiefer antretende deutsche Tennis-Nationalmannschaft in der Davis-Cup-Erstrundenpartie gegen Südkorea an.
Kapitän Patrik Kühnen nominierte den Augsburger erstmals als Nummer eins für die Sandpartie vom 8. bis 10. Februar in Braunschweig gegen die Aufsteiger aus Asien um Spitzenspieler Hyung-Taik Lee. Weitere Akteure des letztjährigen Halbfinalisten sind die Bayreuther Florian Mayer und Philipp Petzschner sowie der Stuttgarter Michael Berrer.
«Philipp hat im vergangenen Jahr einen großen Schritt in Richtung Weltspitze gemacht und in den ersten Wochen des Jahres seinen erfolgreichen Weg weiter fortgesetzt», begründete Kühnen seine Entscheidung. Nach seinem zweiten Turniersieg Anfang Januar in Auckland hatte der Weltranglisten-28. bei den Australian Open überzeugt und den Amerikaner Andy Roddick in fünf Sätzen bezwungen. Gegen Jarkko Nieminen aus Finnland kam im Achtelfinale dann das Aus.
Der 27-jährige, auf Position 65 der Weltrangliste geführte Berrer ist erstmals dabei. «Michael hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich in der Weltrangliste nach oben gearbeitet und ist auf dem Sprung in die Top 50», meinte Kühnen über den 100-Kilo-Mann. Petzschner ist zwar nur auf Rang 148 notiert, hat im Halbfinale von Moskau im Vorjahr aber seinen Wert für das Team unter Beweis gestellt. Als zweiter Einzelspieler könnte der starke Asche-Spieler Florian Mayer erste Wahl sein, obwohl der Weltranglisten-69. in Melbourne schon in der ersten Runde ausgeschieden war.
Obwohl neben Haas auch die verletzten Doppelspieler Alexander Waske und Michael Kohlmann abgesagt haben, verzichtete Kühnen auf den Hannoveraner Kiefer. «Sein Comeback war sensationell, keine Frage. Aber hier ist mir das Risiko zu groß», sagte der Bundestrainer. «Kiwi gehört natürlich zum erweiterten Kreis des Davis-Cup-Teams, wird aber leider immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen.» Zu Beginn des Jahres hatte Kiefer wegen einer Fußverletzung zwei Wochen pausieren müssen. Bei den Australian Open war er in Runde eins gescheitert.
Bester Spieler der international höchstens zweitklassigen Südkoreaner ist als Weltranglisten-44. Hyung-Taik Lee. Die Nummer zwei der Asiaten, Kyu-Tae Im (Nummer 228), ist derzeit gesperrt, nachdem ihm Ephedrin-Doping nachgewiesen worden war. «In Australien konnte ich den Gegner nicht unter die Lupe nehmen, weil bis auf Lee keiner gespielt hat. Und der ist schon in der zweiten Runde ausgeschieden», erklärte Kühnen.