Bitterer Rückschlag für den SuS Kaiserau: Der Fußball-Landesligist verlor am Sonntag sein Heimspiel gegen Firtinaspor Herne unglücklich in der Nachspielzeit mit 2:3. Dabei hatte das Team von Patrick Kulinski selbst geführt − wenn auch nicht lange.
Landesliga 3
SuS Kaiserau – Firtinaspor Herne 1:1 (2:3)
Denn nach dem zu dem Zeitpunkt überraschenden Führungstreffer der Gastgeber durch Henri Böcker brauchten die Gäste gerade mal 37 Sekunden, da stand es schon wieder 1:1. Nach einem schönem Pass von Henning Steffen brachte Böcker sein Team mit einem präzisen Schuss mit 1:0 in Front (34.). Zuvor hatte lediglich Frederik Stöwe eine nennenswerte Chance der Gastgeber. Bei seinem Schuss ins kurze Eck war Hernes Keeper aber da (18.).
Der Ausgleich: aus der Kategorie Slapstick. Kaiserau verteidigte zu behäbig, Herne kombinierte sich bis vors Tor. Über zwei Schienbeine prallte der Ball an den Pfosten und von da ins Tor. Fabio Bauer, der den Vorzug vor Jonas Trebing im SuS-Kasten erhielt, konnte so schnell gar nicht reagieren. Mit dem 1:1 ging es die Pause.

Der zweite Durchgang startete mit einem absoluten Geniestreich oder aber mit ziemlich viel Glück der Gäste. Ridvan Balsi schlug von der linken Außenbahn den Ball in den Sechzehner. Der wurde lang und länger − und segelte über Bauer, der in dieser Szene nicht die beste Figur machte, zur 2:1-Gästeführung ins Tor (52.). SuS Kaiseraus Trainer Patrick Kulinski zu der Szene: „Es war ein absoluter Sonntagsschuss. Für uns sehr unglücklich: Er will eigentlich flanken, Fabio ist etwas überrascht.“
Der SuS Kaiserau hatte in der Folge seine beste Phase des Spiels. Als Michael Seifert im Strafraum nur per Foul gestoppt werden konnte, forderte Kaiserau lautstark den Platzverweis. Aber: Schiedsrichter Martin Pier sah regelkonform von einer Doppelbestrafung ab. Dafür gab es Gelb für Kulinski wegen Meckerns.
Seifert verschießt Foulemfter
Der Gefoulte trat selbst an und zeigte Nerven. Herne-Keeper Kerim Kilic tauchte nach unten rechts ab und parierte den Strafstoß. In der Folge drängte Kaiserau weiter auf den Ausgleich. Einmal verpasste Dylan Pires einen besseren Abschluss, beim zweiten Mal übersah er den mitgelaufenen und besser postierten Seifert. Doch die Gastgeber sollten noch einmal jubeln. Nach starkem Zuspiel von der Grundlinie zurück an die Strafraumkante netzte Böcker mit seinem zweiten Streich zum jetzt verdienten Ausgleich ein (83.).
Als sich alles schon mit einer Punkteteilung abgefunden hatte, bekam Firtinaspor doch noch die eine Chance. Nach einem groben Schnitzer im Spielaufbau von Marcel Friede fackelte Hernes Emircan Demirci aus der Distanz, Bauer ließ den Ball nach vorne abklatschen. Serder Bastürk stand goldrichtig und schob zum umjubelten Siegtreffer der Gäste ein, die die letzten drei Spiele allesamt verloren hatten.

„Diese Niederlage ist nur schwer zu verkraften. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel gefunden. Wir haben dann gesagt: Es liegt an uns, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Wir haben uns gegen die Niederlage gestemmt. Der Gegner stand mit dem Rücken zur Wand. Wir haben selbst richtig dicke Chancen zur erneuten Führung und dann kommt es zu einer Situation, wo du dir kein Gegentor fangen darfst“, fasste Kulinski zusammen. „Leider war es ein Torwartfehler. Fabio hat sich schon bei Mannschaft entschuldigt. Das wird uns und ihn aber nicht umwerfen.“
SuS: Bauer − Weßelmann (90.+2 Schubert), Wagner, Aydin (62. Freund), Steffen, Richter (83. Rebbert), Stöwe (62. Friede), Schulz, Seifert, Böcker, Pires (90.+1 Gajewski)
Tore: 1:0 Bäcker (34.), 1:1 (35.), 1:2 (52.), 2:2 Böcker (83.), 2:3 (90.+1)
Bes. Vorkommn.: Seifert verschießt Foulelfmeter (70.)
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