Was für ein Offensiv-Spektakel in der Königsborner Schumann Arena! Satte 12 (!) Tore sah das Publikum am Sonntag im Landesliga-Match des KSV gegen den SC Berchum/Garenfeld. Am Ende stand ein 7:5 für die Hausherren, die damit den Klassenerhalt perfekt gemacht haben. Für die Gäste wiederum steht der Abstieg in die Bezirksliga nun endgültig fest.
Landesliga 3
Königsborner SV − SG Berchum/Garenfeld
7:5 (4:3)
Mit diesem Spielverlauf hatten wohl die wenigsten Zuschauer gerechnet. Schon nach einer guten halben Stunde stand es 4:2. Die Gäste führten früh durch Sabri Boulaayouns 1:0 (3.), Damian Marchekwa, Ahmet Acar und Leo Mayka drehten den Spielstand bis zur 15. Minute auf den Kopf. Doch Berchum hatte eine Antwort, traf durch Emre Atuk zum 3:2 (28.), ehe Acar für den KSV den alten Abstand wiederherstellte (34.). Kurz vor der Pause dann der erneute Anschluss der Gäste durch ein sehenswertes Freistoßtor von Sam Armandeh (42.).
Lukas Bronner, Vorstand Sport beim KSV, brachte es in der Halbzeit auf den Punkt: „Wenn du die Böcke in beiden Defensiven siehst, kannst du nicht glauben, dass das hier ein Landesligaspiel ist.“
Effektive Offensivreihen
Dafür glänzten am Sonntag vor allem die Offensivreihen beider Teams. Nach der Pause machten die von Kevin Jagusch und Tobias Retzlaff trainieren Königsborner da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten: Christopher Simon und Val-Leander Wettklo erhöhten auf 6:3, Berchum meldete sich mit einem Elfmetertor durch Christian Deuerling zurück (6:4, 72.) und machte es durch Luca Becker mit dem 6:5 in der Nachspielzeit nochmals spannend. Wettklo mit seinem zweiten Streich machte den Sack mit der letzten Aktion und dem 7:5 aber endgültig zu (90.+3).

„Ich habe wenig Worte“, sagte nach dem Spiel Königsborns Co-Trainer Retzlaff, „es ist schön, dass wir sieben Tore erzielen. Umso ärgerlicher, dass wir fünf reinkriegen. Ich habe vorher einen Schön-Wetter-Kick erwartet − genauso ist es gekommen.“ Retzlaff wollte aber das Positive herausstellen. „Jeder wollte ein Tor machen, wir sind zufrieden, haben den Klassenerhalt nun geschafft. Da darf ich Bier trinken“, sagte er und hob die Hände jubelnd in die Luft.
Neustart in der Bezirksliga
Etwas geknickt war sein Gegenüber, Fabian Kampmann, vom SC Berchum/Garenfeld. Er und sein Team konnten sich lange auf den Moment des Abstiegs einstellen, nun ist es amtlich. „Wenn du auswärts fünf Tore schießt“, meinte er, „darfst du auch mal einen Punkt mitnehmen.“ Er wurde deutlich: „Ich finde es enttäuschend, dass sich ein paar Spieler nicht richtig reinhängen. Sieben Gegentore − das ist mir als Trainer, glaube ich, noch nie passiert. Das ist für mich auch mangelnde Einstellung.“
Wie es weitergeht bei Kampmann und seiner Elf? „Ich bleibe weiter Trainer, solange wie sie mich ertragen. Wir brauchen gerade an einer ordentlichen Mannschaft und wollen nächstes Jahr in der Bezirksliga wieder Spaß am Fußball haben.“
KSV: Mandusic − Pagel, Va. Wettklo, Danne (68. Gladysch), Simon (78. Luncke), Duda, Acar, Mayka (79. Kloeter), Marchewka, Köhler, Akcay (46. Akcay)
SCB: Hollmann − Becker, Ryschka, Armandeh, Atuk, Falcone, Rüster (63. Schmidt), Gertig (63. Hofer), Deuerling, Boulaayoun (63. Schwan), Nickel (71. Sommerhage)
Tore: 0:1 Boulaayoun (3.), 1:1 Marchewka (6.), 2:1 Acar (9.), 3:1 Mayka (15.), 3:2 Atuk (28.), 4:2 Acar (34.), 4:3 Armandeh (42.), 5:3 Simon (50.), 6:3 Wettklo (61.), 6:4 Deuerling (72./Foulelfmeter), 6:5 Becker (90.+2), 7:5 Wettklo (90.+3)
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