Königsborner SV setzt auf Interimstrainer „Wir schenken aber nichts weg“

Von Tom Manzelmann
Königsborner Interimstrainer: „Wollen in jedem Spiel erfolgreich sein“
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Der Königsborner SV trifft am Sonntag in der Fußball-Landesliga 3 zuhause auf den SC Berchum/Garenfeld (Anstoß: 15.00 Uhr). Dabei muss der KSV auf sein gestandenes Trainerduo bestehend aus Andreas Feiler und Kevin Jagusch wegen persönlicher Gründe verzichten. Deshalb feiert ein ehemaliger Trainer sein Comeback an der Seitenlinie: Der Sportliche Leiter René Johannes springt ein und übernimmt die Verantwortung für das Team. „Interimsweise habe ich gar keinen Stress damit“, freut sich Johannes darauf – aber auch nur, weil es bei dem einen Spiel bleibt.

Jahrelang stand Johannes als Coach an der Seitenlinie, zuletzt für den SSV Mühlhausen, ehe ihm das Angebot vom Königsborner SV unterbreitet wurde. Als Aktivposten hinter der Bühne fühlt er sich sehr wohl. Dass er darin so aufblüht, habe Johannes sich zunächst gar nicht vorstellen können – jetzt möchte er aber auch nichts anderes mehr machen. „Ich vermisse das Trainerdasein überhaupt nicht“, reizt ihn der alte Job langfristig nicht. Für das eine Spiel macht er es aber natürlich sehr gerne.

KSV und der eigene Anspruch

Mit Blick auf das letzte Spiel in Wattenscheid, als der KSV beim Abstiegskandidaten 2:2-Unentschieden spielte, gibt sich Johannes trotz des Punkteverlusts zufrieden. „Wir haben unglücklich in der 90. Minute den Ausgleich kassiert, hatten aber dann auch noch eine richtig fette Chance zum Siegtreffer“, ärgert sich der Interimstrainer zwar über den Punkteverlust, nicht aber über die Leistung der KSV-Spieler. Mit einem Sieg hätte Königsborn auch theoretisch der Klassenerhalt nicht mehr genommen werden können.

Unabhängig davon, dass ein Abstieg wirklich unrealistisch ist, hat der KSV Ambitionen für den Saisonendspurt: „Wir wollen in allen Spielen erfolgreich sein“, blickt Johannes motiviert auf die restlichen Saisonspiele.

Und das, obwohl es um nichts mehr geht? „Bei uns geht’s in allen Spielen der Saison um was, nämlich um drei Punkte“, erwidert Johannes. „Das ist einfach der Anspruch im Verein. Wir schenken nix weg – im ersten Spiel, wie im letzten Spiel. Das erwarte ich auch von Mannschaft. Und das erwarten auch alle anderen: der Verein, der Vorstand und die Zuschauer.“

Das Ziel und die Motivation in jeder Saison sei es, am Ende eine bessere Mannschaft zu haben und sportlich erfolgreicher zu sein. Daher werden die kommenden Spiele auch nicht weggeschenkt, auch wenn es rein tabellarisch um fast nichts mehr gehe, unterstreicht Johannes die Siegermentalität des KSV.

Königsborner Verletzungspech

Gegen Berchum/Garenfeld kann Johannes aber nicht nur wegen des eigenen Anspruchs wenig experimentieren, sondern auch wegen des Verletzungspechs, das den KSV schon über die gesamte Saison verfolge. „Selbst die beiden Neuzugänge sind lange ausgefallen“, blickt er auf die Verletzungen von Moritz Köhler und Nico Danne. „Immerhin haben wir wohl mal fünf Leute auf der Ersatzbank. Das eine Mal hatten wir nur unseren Co-Trainer und einen Torwart, sonst nix“, freut sich der Sportliche Leiter schon über ein Mindestmaß an Alternativen.

Schlussendlich soll aber nun am Wochenende trotz aller Umstände der Klassenerhalt endgültig perfekt gemacht werden.

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