Kindesmissbrauch: Lehrer (30) zu Haftstrafe verurteilt
Landgericht Bonn
Ein junger Lehrer ist zu einer Haftstrafe wegen Kindesmissbrauch verurteilt worden. Eine Mutter hatte erschreckende Beweise auf dem Handy ihres Kindes entdeckt. Das Urteil wurde abgemildert.

Ein Relief zeigt das Haupt der Justitia mit verbundenen Augen. © Sonja Wurtscheid/dpa
Das Bonner Landgericht hat am Donnerstag einen 30-jährigen Lehrer aus dem Rhein-Sieg-Kreis wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in 38 Fällen zu vier Jahren Haft verurteilt.
Der Angeklagte hatte sich bereits 2014 als Kinderbetreuer in einem Feriencamp an einem Zehnjährigen vergangen. Später suchte er weitere potenzielle Opfer über Online-Videospiele im Chat: Nach ersten harmlosen Kontakten, forderte er die Minderjährigen regelmäßig auf, Nacktfotos von sich zu machen und sie ihm zu schicken.
Die vier betroffenen Schüler waren zur Tatzeit 9, 12 und 13 Jahre alt. Eine Mutter hatte 2020 auf dem Handy ihres Sohnes die Fotos entdeckt und den Pädagogen angezeigt. Bei einer Hausdurchsuchung stießen die Ermittler auf weitere Fälle.
Der Lehrer wurde umgehend aus dem Schuldienst entlassen und hat mittlerweile auch seinen Beamtenstatus verloren. Wegen seines umfassenden Geständnisses mussten die Kinder nicht als Zeugen aussagen. Das habe ihm mehrere weitere Jahre im Gefängnis erspart, hieß es im Urteil.
Die Bonner Richter halten den Angeklagten weiterhin für einen gefährlichen Sexualstraftäter, da er um seine „verquere Sexualität“ nicht wisse.
dpa
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