Im Kreis Unna wurden im Jahr 2024 deutlich mehr Keuchhustenfälle registriert als im Vorjahr. Während 2023 nur fünf Infektionen gemeldet wurden, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 135 Fälle, wie es in einer Pressemitteilung der AOK heißt. Die Zahlen basieren auf aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts.
Keuchhusten, eine langwierige und hochansteckende Krankheit, betrifft vor allem Kinder und Jugendliche. Besonders gefährdet sind Säuglinge, da die typischen Symptome wie Hustenanfälle und Atemnot aufgrund angeschwollener Atemwege bei ihnen zu ernsthaften Komplikationen führen können.
„Es kann sich um Nachholeffekte handeln“
Warum die Zahl der Fälle so massiv gestiegen ist, weiß AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. „Corona-Maßnahmen – Lockdown, Maskentragen und Abstandsregeln – hatten in den vergangenen Jahren zu einem Rückgang der Ansteckungen mit dem Keuchhustenerreger geführt. Jetzt kann es sich um Nachholeffekte handeln“, erklärt er. Dies sei auch bei anderen Infektionskrankheiten zu beobachten.
„Hinweise auf eine erhöhte Virulenz des Erregers oder eine besondere Schwere der Erkrankungen gibt es momentan nicht“, beruhigt Kock.

Impfung als Schutzmaßnahme
Die Ständige Impfkommission (Stiko) sowie auch das Gesundheitsamt des Kreises Unna raten dringend zu Impfungen gegen Keuchhusten, insbesondere bei Säuglingen. Die Grundimmunisierung durch drei Impfungen sollte bereits im Alter von zwei, vier und elf Monaten erfolgen und später im Kindes- und Jugendalter aufgefrischt werden.
Neben Kindern sollten auch Schwangere gegen Keuchhusten geimpft werden, um Neugeborene indirekt zu schützen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Impfungen.
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