Kemsa macht die New Yorker U-Bahn zum Mysterium
Kunstmuseum Gelsenkirchen
Die New Yorker U-Bahn ist ein Ort der Vielfalt und der Entdeckungen. Man muss nur genauer hinschauen. In ihrer Videoinstallation "Subway", zu sehen im Kunstmuseum Gelsenkirchen, hat Gudrun Kemsa scheinbar alltägliche Eindrücke der Pennsylvania Station im "Big Apple" eingefangen. Doch der Betrachter merkt schnell: Irgendetwas stimmt da nicht.

Gudrun Kemsa lässt den Betrachter selbst herausfinden, was bei ihrem Video „Subway“ nicht stimmt.
Eine Dame mit dicker Sonnenbrille schlendert wartend auf und ab. Ein paar junge Leute starren auf ihre Smartphones. Ein gut gekleideter Herr rennt eilig der gerade haltenden Bahn entgegen und plötzlich ist er weg. Handelt es sich um einen Fehler bei der Aufnahme? Ist der Herr überhaupt wirklich im Bild gewesen?
Fragen wie diese fesseln die Blicke der Passanten, die Kemsas 2,45 Minuten langes Video auf sich zieht. Bei längerem und genauerem Hinsehen erkennt man den Trick: Es sind zwei Aufnahmen derselben Situation, bloß zeitversetzt.
Betrachter wird zum Entdecker
In der Mitte des Kameraausschnittes, versteckt durch einen Pfeiler, verläuft die Schnittlinie. Passieren ihn die Fahrgäste, verschwinden sie oder tauchen aus dem Nichts auf.
Der Betrachter wird zum Entdecker. Etwa eine Stunde hat Gudrun Kemsa die "Penn" Station gefilmt. "Der Effekt war eigentlich Zufall", sagt sie. "Ich konnte nicht mit zwei Leuten Filmen, und so sind die zwei Teile entstanden."
Das "Gästezimmer", ein 2,5 Quadratmeter kleiner Raum auf dem Vorplatz des Kunstmuseums Gelsenkirchen, biete der Installation den passenden Bezug in den urbanen Raum, sagt Museumsdirektorin Leane Schäfer. Gudrum Kemsa ergänzt: "Sie holt einen ab und zieht ins Museum.