Kein Zuschuss für Katholikentag in Münster?

1,5 Millionen Euro beantragt

Der 101. Katholikentag soll in Münster stattfinden. Der Veranstalter möchte von der Stadt einen Zuschuss über 1,5 Millionen Euro bekommen. Doch die Mehrheit der Parteien im Stadtrat lehnt die "Finanzspritze" aus dem kommunalen Geldbeutel ab.

MÜNSTER

24.03.2015, 12:03 Uhr / Lesedauer: 2 min
Gottesdienst unter freiem Himmel: Der 99. Katholikentag fand im vergangenen Jahr in Regensburg statt.

Gottesdienst unter freiem Himmel: Der 99. Katholikentag fand im vergangenen Jahr in Regensburg statt.

Der Katholikentag 2018 soll in Münster stattfinden. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat als Ausrichter bei der Stadt Münster einen Zuschuss von 1,5 Millionen Euro beantragt. Insgesamt beläuft sich der Etat des Glaubensfest auf 9,3 Millionen Euro. 

Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) hat als Kompromiss vorgeschlagen, einen Zuschuss von 1,2 Millionen Euro zu zahlen. Dafür hat er im Stadtrat aber keine Mehrheit.

Angespannte Finanzlage

SPD, Grüne, FDP und Die Linke sind wegen der angespannten Finanzlage gegen einen Zuschuss aus dem kommunalen Geldbeutel. Als Alternative schlägt die SPD die Bereitstellung von Sachmitteln vor. Am Mittwoch befasst sich der Rat mit dem Thema.

"Wir warten jetzt die Entscheidung in Münster ab. Erst dann werden wir uns mit der Frage befassen, ob es ohne den städtischen Zuschuss geht", sagte der Sprecher des ZdK, Theodor Bolzenius der Deutschen Presse-Agentur. Entscheiden müsse dann die Vollversammlung des ZdK im Mai.

Größtes "Laien-Treffen"

Der 101. Katholikentag in Münster, das größte Laien-Treffen von Katholiken in Deutschland, hat einen Etat über 9,3 Millionen Euro. Die Finanzierung wird aus verschiedenen Töpfen gesichert.

Rund 3 Millionen Euro werden aus Eigenmitteln getragen. So muss jeder Teilnehmer eine Gebühr bezahlen. Zuletzt waren das in Regensburg 79 Euro für rund 31.000 angemeldete Dauergäste. Der Bund gibt 400.000 Euro dazu.

Weitere Finanzierungsquellen 

Über einen Zuschuss von 1,6 Millionen Euro berät am Dienstag das Kabinett der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf. Der Verband der Diözesen Deutschlands steuert eine Millionen Euro bei, das Bistum Münster allein 1,5 Millionen Euro.

Der Rest wird mit Geldern aus gemeinsamen Projekten mit Umweltverbänden oder Sozialpartnern wie der Aktion Mensch beigesteuert.

"Stadt profitiert am meisten"

"Wir wollen auf jeden Fall nach Münster", sagt der ZdK-Sprecher. Die Stadt selbst sei immer der größte Profiteur eines Katholikentages. Der Streit um die Finanzierung sei aber nicht neu. Nach Auskunft von Bolzenius habe es auch in Leipzig 2014 eine Diskussion gegeben.

Die Fraktionen dort hätten sich aber von dem Zuschuss für die Finanzierung des 100. Katholikentages vom 25. bis 29. Mai 2016 überzeugen lassen. Münster liegt dem ZdK besonders am Herzen, weil bei den zurückliegenden Veranstaltungen immer ein großer Teil der Teilnehmer aus dem Münsterland gekommen seien, so das ZdK. 

von dpa