
© Marcel Drawe
Kein Schnelltest mehr nötig: Kamens Buchhändler öffnen die Türen
Durch Bundes-Notbremse
Paradox: Der Buchhandel darf lockern, nachdem die Notbremse greift. Ein Schnelltest ist nicht mehr notwendig. Es gibt sogar Voraussetzungen, bei denen auch die Terminvergabe entfällt.
Die Bundes-Notbremse hat dem Buchhandel eine Lockerung beschert. „Das ist für uns eine freudige Überraschung“, sagt Matthias Grüger, der zusammen mit seiner Frau Hille die Buchhandlung Mobilé an der Schimmelstraße 71 in Methler führt. Ab sofort sind keine Schnelltests mehr notwendig, um die familiengeführte Buchhandlung aufzusuchen.
„Es gilt Click & Meet“, sagt Grüger. Das funktioniert in der Regel auch ohne Klick im Internet. Gibt es genügend Kapazität in dem Buchladen, dann kann die Terminvereinbarung auch direkt vor Ort erfolgen. „Das klappt in der Regel auch, es ist meistens nicht übervoll. Und die Kunden haben so viel Disziplin, sodass sie auch vor dem Landen warten, falls notwendig“, so Grüger. Für ihn ist wichtig, dass die Kunden diese Nachricht erreicht. „Denn es herrscht totale Verunsicherung.“ Er selbst habe am Montagmorgen Kontakt mit dem Landesverband des Buchhandels aufgenommen, um sich zu vergewissern, was jetzt erlaubt ist.

Meike Westermann (l.), Filialleiterin der Mayerschen Buchhandlung, hat am Montag den Aushang im Schaufenster verändert. Der Schnelltest ist nicht mehr notwendig. © Stefan Milk
Mehr Freiheiten auch in der Mayerschen
Auf die neuerliche Veränderung, dass ein negativer Schnelltest nicht mehr notwendig ist, macht auch die Mayersche Buchhandlung in Kamens Fußgängerzone per Aushang aufmerksam. „Wir haben jetzt ein paar Freiheiten mehr“, sagt Buchhändlerin Alexandra Elting, die seit Januar das vierköpfige Mayersche-Team an der Weststraße verstärkt. „Es gilt Click & Meet, wir dürfen aber auch Kunden spontan einlassen, falls genügend Platz vorhanden ist.“ Dann gilt die Terminvereinbarung, die vor Ort getroffen wurde. „Es muss sich allerdings erst einmal herumsprechen“, weiß auch Elting, dass bei den zahlreichen Veränderungen im Einzelhandel gut informiert werden muss.
Bei Schulte können Bücher an der Tür abgeholt werden
Unverändert bleibt die Situation in der Buchhandlung Willi Schulte an der Mittelstraße 12 in Heeren-Werve. „Wir dürften durch unser Sortiment mit Zeitschriften und Tabak zwar öffnen, haben uns dazu entschieden, dass vorbestellte Waren nur an der Tür abgeholt werden können“, berichtet Stefanie Thielen.
Einerseits werde aus Sicherheitsgründen so verfahren, andererseits, weil man so viele unterschiedliche Sortimente führe, für die jeweils andere Bestimmungen gelten. „Wir wollten nicht jeden Tag etwas ändern. Die Tür ist immer geöffnet. Wer vorbestellt hat, setzt einen Schritt ins Geschäft und nimmt die Ware in Empfang. „Das kommt gut an“, so Thielen.
Jahrgang 1968, aufgewachsen in mehreren Heimaten in der Spannbreite zwischen Nettelkamp (290 Einwohner) und Berlin (3,5 Mio. Einwohner). Mit 15 Jahren erste Texte für den Lokalsport, noch vor dem Führerschein-Alter ab 1985 als freier Mitarbeiter radelnd unterwegs für Holzwickede, Fröndenberg und Unna. Ab 1990 Volontariat, dann Redakteur der Mantelredaktion und nebenbei Studium der Journalistik in Dortmund. Seit 2001 in Kamen. Immer im Such- und Erzählmodus für spannende Geschichten.
