Zwei Katzen angeschossen Röntgenbilder bestätigen furchtbaren Verdacht einer Unnaer Familie

Röntgenbilder bestätigen Verdacht: Katzen angeschossen
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In Unna sind beide Katzen einer Familie angeschossen worden. Die Halter suchen Zeugen: Offenbar gibt es im Dorf eine Person mit einem Luftgewehr, die illegal um sich schießt.

Familie B. (der vollständige Name ist der Redaktion bekannt) wohnt seit einigen Jahren in einer beschaulichen Siedlung im nördlichen Uelzen. Ihre zwei Katzen gehen im Haus ein und aus, wie Katzen es eben tun. Aber nachdem jahrelang alles friedlich war, gab es jetzt Zwischenfälle. Mindestens drei Mal sind Katze „Gretchen“ und Kater „Krümel“ beschossen worden.

„Gretchen“ und „Krümel“ in ihrem Zuhause: Die Katze und der Kater sind angeschossen worden, möglicherweise mit derselben Waffe.
„Gretchen“ und „Krümel“ in ihrem Zuhause: Die Katze und der Kater sind angeschossen worden, möglicherweise mit derselben Waffe. © Privat

Katze hatte offenbar Schmerzen

Für die Vorfälle gibt es keine Zeugen. Der eine muss sich am Eröffnungstag der „Festa Italiana“, dem 17. Mai, ereignet haben. Das Ehepaar B. war abends zum Fest in die Innenstadt gefahren. „Irgendwann rief meine Tochter an und sagte, die Katze hat Schmerzen“, erinnert sich B. Die Mutter hakte nach: Sie erfuhr, dass die Katze knurre, sich merkwürdig verhalte und nicht fressen wolle. „Sie ließ sich nicht anfassen.“ So kannte die Familie das an sich zutrauliche Tier nicht.

Am nächsten Tag versorgte B. die Katze zunächst mit Schmerzmitteln. Am Bauch des Tiers bemerkte sie eine kleine Verletzung. Als sie ihren Verdacht äußerte, hätten die anderen Familienmitglieder sie zunächst belächelt: eine Schusswunde? Woher denn?

Luftgewehrkugeln auf Röntgenbildern

Die Familie fuhr zum Tierarzt, und aus der Sorge wurde Gewissheit. Eine Röntgenaufnahme zeigt einen wenige Millimeter großen Fremdkörper aus Metall in „Gretchens“ Bauch. Die Form erkennt jeder Luftgewehr-Sportschütze sofort: Diabolo, wahrscheinlich Kaliber 4,5 Millimeter.

Familie B. ließ sicherheitshalber auch ihren Kater röntgen. Der Befund war noch schlimmer. „Krümel“ hat gleich zwei dieser Bleikugeln im Leib. Wann er diese Treffer abbekommen hat, ist ungewiss.

Mit solchen Plakaten an ein paar Straßenlaternen ruft Familie B. Zeugen auf, sich zu melden.
Mit solchen Plakaten an ein paar Straßenlaternen ruft Familie B. Zeugen auf, sich zu melden. © Raulf

Der Schuss kam aus unmittelbarer Nähe

Gibt es in der Siedlung um Dreishofstraße, Stollenhofstraße und Zum Osterfeld einen Luftgewehrschützen, der es auf Tiere abgesehen hat? Familie B. geht davon aus, und sie hat dafür zwei Anhaltspunkte.

Nummer 1: Während Kater „Krümel“ bei seinen Streifzügen wahrscheinlich in einem größeren Revier unterwegs ist, bleibe „Gretchen“ in der Regel immer in der Nähe ihres Zuhauses. „Sie geht noch nicht einmal auf die andere Straßenseite“, sagt B. Der Tierarzt habe bei seiner Untersuchung bestätigt, dass der Schuss aus unmittelbarer Nähe abgegeben worden sein muss. Das Projektil sei einmal quer durch den Bauchraum gegangen. Da ein Luftgewehr nur mit Luftdruck schießt, kann der Schütze nicht weit entfernt gewesen sein. „Er muss direkt vor der Katze gestanden haben“, sagt B.

Tauben fallen tot aus dem Baum

Anhaltspunkt Nummer 2: Familie B. ist überzeugt, dass ihre Katzen nicht die ersten Opfer sind. In der Nähe ihres Hauses steht ein Baum, unter dem sie immer wieder tote Tauben findet, stets in einem Umkreis von wenigen Metern. Beweise, dass die Vögel geschossen wurden, hat sie nicht. „Aber es ist schon ein komischer Zufall, dass ein- bis zweimal im Monat eine Taube aus der Tanne fällt“, so B.

300 Euro Belohnung für Zeugen

Familie B. hat wegen der Schüsse auf ihre Katzen Anzeige bei der Polizei erstattet – gegen Unbekannt. Und sie möchte für Wachsamkeit werben. „Ich hoffe, dass die Leute die Augen offen halten.“ Deswegen hat Familie B. sich an unsere Redaktion gewandt, möchte die Öffentlichkeit erreichen. Und sie hat im Dorf Plakate ausgehängt: Für konkrete Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, setzt die Familie eine Belohnung von 300 Euro aus. Sie erhofft sich hilfreiche Zuschriften an die E-Mail-Adresse werschiesstaufunseretiere@web.de

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