Klage gegen Axel-Springer-Verlag Kardinal Woelki muss vor Gericht aussagen

Klage gegen Axel-Springer-Verlag: Kardinal Rainer Maria Woelki muss vor Gericht aussagen
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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki muss am 28. März in einem presserechtlichen Verfahren vor Gericht aussagen. Eine Sprecherin des Kölner Landgerichts sagte am Montag, er werde im Rahmen der Beweisaufnahme vernommen. Er trete nicht als Zeuge auf, weil er in dem Verfahren der Kläger sei, aber man könne es sich in etwa wie eine Zeugenvernehmung vorstellen.

Der Chef des größten deutschen Bistums wehrt sich in dem presserechtlichen Verfahren gegen einen Online-Bericht der „Bild“-Zeitung, in dem über die Beförderung eines umstrittenen Pfarrers berichtet worden war. Der Pfarrer hatte Jahre zuvor mit einem 16-jährigen Prostituierten Sex gehabt, außerdem gab es Missbrauchsvorwürfe gegen ihn.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Woelki

Nach Auffassung Woelkis hat die Zeitung fälschlicherweise behauptet, dass er bei der Ernennung des Pfarrers dessen Personalakte gekannt und von einer Warnung der Polizei gewusst habe. Woelki hat dazu eine eidesstattliche Versicherung abgegeben. Demnach habe er lediglich von dem Kontakt zu dem Prostituierten und „weiteren Gerüchten“ gehört. Der Springer-Verlag hält die Berichterstattung nach Angaben eines Sprechers für rechtlich zulässig.

Das Gericht hatte in dem Prozess bisher Zeugen gehört, so den früheren Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums und die ehemalige Sekretärin von Woelkis Vorgänger als Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner. Die Frau hatte ausgesagt, dass sie schon 2011 mit dem damaligen Weihbischof Woelki über Vorwürfe gegen den Priester geredet habe. Nach der Aussage der Zeugin leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Woelki wegen des Verdachts der falschen eidesstattlichen Versicherung ein.

dpa

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