Kardinal Meisner im Alter von 83 Jahren gestorben

Früherer Erzbischof von Köln

Kardinal Joachim Meisner ist tot. Der frühere Erzbischof von Köln sei heute Morgen während seines Urlaubs in Bad Füssing gestorben, sagte ein Sprecher des Erzbistums Köln. Meisner wurde 83 Jahre alt. Immer wieder hatte der konservative Geistliche mit provokanten Äußerungen für Aufregung gesorgt.

Köln

05.07.2017, 09:30 Uhr / Lesedauer: 1 min
Der damalige Kölner Kardinal Joachim Meisner während eines Soldatengottesdienstes im Kölner Dom. Foto: Oliver Berg

Der damalige Kölner Kardinal Joachim Meisner während eines Soldatengottesdienstes im Kölner Dom. Foto: Oliver Berg

Der in Breslau geborene Meisner stand 25 Jahre lang, von 1989 bis 2014, an der Spitze des größten katholischen Bistums in Deutschland. Er galt lange Jahre als einflussreichster Vertreter des konservativen Flügels unter den deutschen Bischöfen.

Meisner pflegte ein enges Verhältnis zu Papst Johannes Paul II. und insbesondere zu Papst Benedikt XVI., dem vormaligen Kardinal Joseph Ratzinger. Dagegen opponierte er bis zuletzt gegen den Reformkurs von Papst Franziskus.

Das Erzbistum Köln ist schon über 1700 Jahre alt. Im Mittelalter war der Erzbischof von Köln einer von nur sieben Kurfürsten, die den deutschen Kaiser bestimmten. Heute ist das Bistum mit über zwei Millionen Katholiken das mitgliederstärkste in Deutschland. Es ist berühmt für den Kölner Dom, das meistbesuchte deutsche Bauwerk mit dem Reliquienschrein der Heiligen Drei Könige. Das Erzbistum reicht von Essen-Kettwig im Ruhrgebiet bis nach Rheinland-Pfalz. Die meisten seiner Gläubigen sind deutlich liberaler eingestellt als der langjährige Erzbischof, Kardinal Meisner. Das ergab eine Umfrage, die das Erzbistum wenige Monaten vor seinem Ausscheiden aus dem Amt veröffentlich hatte.