Kanzlerin Merkel: Geburtstag beim WM-Finale
Fußball-Anhängerin Angela Merkel feiert am Sonntag ihren 57. Geburtstag - im Frankfurter WM-Stadion. Die Bundeskanzlerin und Bundespräsident Christian Wulff führen die Ehrengästeliste beim Finale der Frauen-Weltmeisterschaft an.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Sonntag Geburtstag.
Den Fußballweltverband FIFA repräsentiert Präsident Joseph Blatter. Vom DFB werden Präsident Theo Zwanziger und Bundestrainerin Silvia Neid erwartet - nach Angaben des WM-Organisationskomitee nicht aber Männer-Chef Joachim Löw.
Blatter war bei der Männer-WM 2010 in Südafrika ominpräsent. Jetzt lässt sich der umstrittene Schweizer erst zum zweiten Mal nach dem Eröffnungspiel blicken, um die Partie zwischen Olympiasieger USA und dem Überraschungsteam aus Japan zu sehen.
Altkanzler Helmut Kohl will wie schon beim Gruppenspiel Deutschland gegen Nigeria einer Einladung von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth folgen. «Das war schon ganz lange so geplant - egal, wie's ausgeht», sagte Kohls Büroleiterin in Berlin.
Dem WM-OK zufolge wollen auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke und die WM-Botschafterinnen Maria Furtwängler, Franziska van Almsick, Ulrike Folkerts und Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann live dabei sein.
Der ehemalige DFB-Kapitän und Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der in Kalifornien lebt, macht sein Versprechen wahr, «allerspätestens» das Finale der Frauen-WM im Stadion mitzuverfolgen. «Ich stehe dem total positiv gegenüber», hatte der Schwabe kürzlich zum Thema Frauenfußball betont. Seine Tochter Leila (9) kickt selbst. Allerdings war Klinsmanns Traumfinale USA gegen Deutschland.
Der für Sport zuständige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich wird beim Spiel um Platz drei in Sinsheim am Samstag erwartet, wenn Frankreich auf Schweden trifft. Dort soll er die Medaillen übergeben. Für Sonntag hat Friedrich einen klaren persönlichen Favoriten: «Ich bin ja ein großer Fan auch der amerikanischen Mannschaft. Nachdem die Deutschen ausgeschieden sind, habe ich sie sozusagen zu meinen neuen Lieblingen erkoren. Insofern bin ich nicht so ganz neutral, wenn ich da am Sonntag zuschaue.»
Aus der Politprominenz wird Grünen-Chefin Claudia Roth wie schon beim Halbfinale in Frankfurt auf der Ehrentribüne mitfiebern. Ebenso Hessens sportbegeisterter Ministerpräsident Volker Bouffier und Hessens Innenminister Boris Rhein. Auch der US-Botschafter in Deutschland, Philip D. Murphy, als glühender Frauenfußball-Fan und sogar Mitbesitzer eines Teams und sein japanischer Kollege Takahiro Shinyo wollen ihren Nationalmannschaften die Daumen drücken.
Michelle Obama, die laut OK-Chefin Steffi Jones auch mit einem Besuch geliebäugelt hatte, kommt nicht. «Michelle Obama ist zwar sehr fußballinteressiert, aber sie und ihr Mann werden nicht erscheinen», hatte US-Botschafter Murphy bereits am Donnerstag gesagt.
Unklar war am Freitag noch, wer den WM-Pokal übergibt. FIFA-Präsident Blatter muss nach dem Korruptionsskandal in seinem Verband damit rechnen, von den über 48 000 Zuschauern ausgepfiffen zu werden. Jones sagte: «Ich würde mich freuen, wenn ich das machen dürfte.»