Kanzleramtschef: Vom Verhalten am Samstag hängen Ausgangssperren ab

Coronavirus

Gibt es auch in Deutschland Ausgangssperren? Das hängt nun offenbar vom Samstag ab. Kanzleramtschef Helge Braun macht klar, man werde sich das Verhalten der Bevölkerung anschauen.

Berlin

20.03.2020, 16:30 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die Stadt Freiburg hat wegen der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre für größere Gruppen erlassen. Es könnten weitere Maßnahmen im gesamten Bundesgebiet folgen.

Die Stadt Freiburg hat wegen der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre für größere Gruppen erlassen. Es könnten weitere Maßnahmen im gesamten Bundesgebiet folgen. © picture alliance/dpa

Kanzleramtschef Helge Braun hat den Samstag als entscheidenden Tag bei der Entscheidung über mögliche Ausgangssperren wegen des Coronavirus bezeichnet. „Wir werden uns das Verhalten der Bevölkerung an diesem Wochenende anschauen“, sagte der CDU-Politiker dem „Spiegel“. „Der Samstag ist ein entscheidender Tag, den haben wir besonders im Blick.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonntagabend mit den Ministerpräsidenten der Länder in einer Telefonkonferenz beraten. Dabei dürfte es auch darum gehen, ob und wann Ausgangssperren verhängt werden sollen. Mehrere Regierungschefs hatten am Donnerstag mit Ausgangssperren gedroht.

„Das muss jetzt eingestellt werden“

„Am Samstag verabreden sich die Menschen ja traditionell miteinander, weil sie frei haben“, sagte Braun. „Aber das geht abseits der Kernfamilie derzeit nun einmal leider nicht. Das muss jetzt eingestellt werden. Geschieht das nicht, kann es passieren, dass auch in den Bundesländern weitergehende Maßnahmen beschlossen werden, obwohl wir das eigentlich vermeiden wollen.“

Man setze darauf, „dass die Bevölkerung die Maßnahmen versteht und bereit ist, ihr Sozialleben einzuschränken. Und wenn wir in Nachbarländer blicken, die schon Ausgangssperren verhängt haben, dann wird klar: Das wäre eine enorme zusätzliche Belastung“.

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