Kalte Luft aus Grönland beschert NRW Kälte-Einbruch
Trübe Aussichten
In Nordrhein-Westfalen hat der Winter in der Nacht zu Mittwoch erstmals mit Schnee und Frost Einzug gehalten - wenngleich auch nur sehr kurz. In Höhen über 400 Metern blieben die Flocken zumindest in den Morgenstunden liegen. In Hessen dagegen stürzten Bäume unter der Schneelast um. Größere Unfälle gab es aber nicht.

Der erste Schnee in Dortmund. So sah es am Mittwochvormittag in der City aus.
Weiße Flocken fielen auch im Ruhrgebiet und im Münsterland vom Himmel. In Ostwestfalen werde bereits geräumt, auch im Hochsauerlandkreis hat es laut DWD geschneit. „Allerdings ist der Boden noch warm, da bleibt der Schnee nicht lange erhalten“, sagte Meteorologin Cornelia Urban vom DWD in Essen.
Anders in Hessen: Dort stürzten Bäume unter der Schneelast um. Rund um Wiesbaden ging im Berufsverkehr teilweise nichts mehr, auch in Sachsen gab es Staus auf den Autobahnen. Oberfranken, Thüringer Wald, Vogtland und Westerzgebirge in Sachsen hätten den meisten Schnee abbekommen, sagte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst am Morgen. Auch der Brocken im Harz zeigte sich in Weiß. Streudienste rückten aus, einige Unfälle gingen meist glimpflich und überwiegend mit Blechschäden aus.
„Wir haben eine durchbrochene Schneedecke“, sagte auch Wetterbeobachterin Petra Stielicke vom Deutschen Wetterdienst auf dem Kahlen Asten. „Aber es ist auch etwa ein Zentimeter Raureif an den Bäumen. Das sieht schon ziemlich winterlich aus.“ Für den Kahlen Asten erwartete Stielicke den ersten „Eistag“ des Jahres, an dem das Thermometer mehr als 24 Stunden unter Null Grad bleibt. „Ich arbeite jetzt seit 20 Jahren hier. Aber einen Eistag Mitte Oktober habe ich noch nicht erlebt.“
Wenig Hoffnung auf Sonnenschein
Schuld am frühen Wintereinbruch ist ein Höhentief, gefüllt mit Luft aus der grönländischen Arktis. DWD-Meteorologin Urban machte wenig Hoffnung auf Sonnenstunden in den kommenden Tagen, auch wenn es leicht wärmer werden soll: „Das bleibt eine graue Angelegenheit mit Regen, dicken Wolken und Frost in den Nächten“, sagte sie.
Nach DWD-Einschätzung ist mit besseren Aussichten in NRW nicht vor Samstag zu rechnen. „Mit etwas gutem Willen erreichen wir am Donnerstag fünf oder sechs Grad, mehr ist bis zum Wochenende kaum drin.“ Immerhin: Schnee sei bei diesen Temperaturen im Flachland kein Thema mehr - im höheren Bergland könne es dagegen weiter schneien.
Kälte ist sehr ungewöhnlich
Schnee im Oktober komme häufiger vor, sagte Herold. Die niedrigen Temperaturen seien für die erste Oktoberhälfte aber sehr ungewöhnlich. Am wärmsten werde es in Deutschland am Bodensee und den Küstenregionen mit zehn Grad.
Von dpa