Kader des Holzwickeder SC U23 bröckelt Spielerzahl hat sich in drei Monaten halbiert

Spielerzahl von Holzwickedes U23 hat sich in drei Monaten halbiert
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Knapp dreieinhalb Monate nach dem Saisonstart ist vom ursprünglich großen Kader der Bezirksliga-U23 des Holzwickeder SC nicht mehr viel übrig. Trainer Claas Hoffmann hat nur noch gut die Hälfte der ihm einst zur Verfügung stehenden Spieler an Bord. Erste Abgänge beim Tabellenschlusslicht sind bekannt, weitere könnten folgen. Und überhaupt ist die Zukunft der Holzwickeder U23 mehr als ungewiss vor dem letzten Hinrunden-Spieltag, an dem dem HSC mit einem Auswärtsspiel bei der ebenfalls kriselnden DJK TuS Körne (13.) das nächste Kellerduell ins Haus steht.

28 Spieler standen in der Vorbereitung mal auf der Liste. Im Nachholspiel gegen Westfalia Wethmar (0:3) am Donnerstag vor einer Woche musste Hoffmann dann auf gleich mehrere Spieler der dritten Mannschaft zurückgreifen. Diese spielt in der Kreisliga B, entsprechend weit weg waren die Akteure von Bezirksliga-Niveau. Doch wo sind all die ehemals vielen Spieler?

Bereits kurz nach Saisonbeginn hatten sich wie berichtet die Wege von Hoffmann und seinem spielenden Co-Trainer Marcel Böhme getrennt. Geknallt hatte es offenbar zwischen Trainer Hoffmann und Elias Mohamed, von dem sich die Holzwickeder im Anschluss an die 0:8-Niederlage am 2. Oktober getrennt haben – wieder einer weniger.

Und dann gibt es eine Reihe von Spielern, die verletzt ausfallen: Jason Terwey hat nach einer Knieoperation nie ein Spiel für die Holzwickeder absolviert. Und auch sein Studienkumpel Sandro Freund fehlt aktuell aus privaten Gründen, soll aber bald wieder einsteigen. Wann Fabio Peglau, der ebenfalls aus privaten Gründen fehlt, dazustößt, ist unklar. Kevin Schröder bekam eine Schraube aus dem Knie entfernt, Daniel Farenbruch hat sich das Kreuzband gerissen.

Kruse verlässt den Verein

Mit gesundheitlich bedingten Ausfällen war zu rechnen – das muss man bei der Kaderplanung einplanen. Und haben die Holzwickeder auch: Denn 19 Feldspieler wären noch übrig, wären da nicht andere Fälle beim HSC.

Ein erster Abgang sickerte zum Wochenstart durch: Laurens Kruse verlässt den HSC und schließt sich Ligakonkurrent VfR Sölde an. Das ist vor allem sportlich ein harter Schlag, denn Kruse war einer der Stammspieler, stand aber auch seit Wochen schon nicht mehr auf dem Platz. Das macht ihn günstig: Das letzte Spiel absolvierte er am 18. September. Ablösefrei könnte er also wohl mit sechs Monaten Pause Mitte März für Sölde auflaufen und würde nur drei Spieltage nach der Winterpause gesperrt verpassen.

Schon länger nicht mehr dabei sind Kapitän und Torjäger Andreas Heiß (letztes Spiel am 16. Oktober) sowie Stefan Becker (9. Oktober). Die Studenten-WG konzentriert sich nach offiziellen Angaben auf ihre universitäre Ausbildung und nicht auf Fußball. Hoffmann: „Sie haben sich eine Auszeit genommen, weil sie den Fußball nicht mehr unter einen Hut bekommen haben.“ Mit ihnen kann Hoffmann nicht mehr verlässlich planen.

HSC-Zukunft offen

Linus Freitag, der ebenfalls zum Saisonstart noch dabei war, hat kurzfristig einen Studienplatz in Marburg bekommen und die Holzwickeder verlassen. Niko Kessebeer, ebenfalls Startelf-Kandidat aus der Anfangssaison, könne arbeitsbedingt nicht mehr verlässlich nach Holzwickede kommen. Immer wieder deutete Hoffmann hervor, dass Spieler erschöpft gewesen seien. „Bei einigen ist sicherlich eine Vorprägung da gewesen. Die Jungs sind seit anderthalb Jahren im Abstiegskampf. Das zehrt an den Nerven, wenn du seit anderthalb Jahren auf die Fresse bekommst...“

Einen konkreten Knackpunkt hat Hoffmann nicht ausgemacht. „Es ist ja nicht so, dass alle an einem Spieltag gegangen sind. Der Frage, ob Hoffmann glaubt, dass es die U23 nach der Winterpause noch gibt, wich er aus. „Wir schauen, wie wir in der Winterpause agieren und den Kader zusammenhalten können und müssen entscheiden, in welche Richtung es geht“, sagte Hoffmann. Die Lage, sie bleibt auch vor dem Körne-Spiel prekär.

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