Joel Kiranyaz spielt mit Maske beim VfL Kamen „Ich hätte sechs Monate Pause haben können“

Joel Kiranyaz mit Maske bei VfL Kamen unterwegs
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Nach einer Operation sollte ein Fußballspieler immer auf seinen Arzt hören und eine länger Pause machen. Dies musste aber der Torwart Joel Kiranyaz von Bezirksligist VfL Kamen nicht. So durfte er trotz einer Nasenoperation von Ende Mai am vergangenen Sonntag beim Spiel in der ersten Runde des Kreispokals gegen B-Kreisligist SC Fröndenberg-Hohenheide seinem Verein zum 8:1-Sieg verhelfen. Dies dankt er einer Maske, die er nun bei jeder Trainingseinheit und bei jedem Spiel trägt. So entkam der 25-Jährige einer mehrmonatigen Pause. Denn seine Operation sei laut dem Arzt ein wenig „komplizierter als geplant“ verlaufen.

Seit 4. Juli wieder für VfL Kamen

Ende Mai unterzog sich Kiranyaz einer Nasen-OP, um seine Nasenscheidewand zu korrigieren. Denn zuvor wurde er von so manchen Sachen geplagt: „Durch meine Krümmung an der Nasenscheidewand konnte ich nicht durch die Nase atmen. Ich war ein Mund-Atmer und habe auch immer geschnarcht.“

Wenn die OP normal gelaufen wäre, hätten sechs Wochen gereicht als Pause. Das wäre genau die Länge der Sommerpause beim VfL Kamen gewesen. Doch nach der OP wurde dem Keeper gesagt: „Die OP war ein wenig komplizierter, dadurch hätte ich drei Monate Sportpause machen müssen.“

Nun steht aber Kiranyaz seit dem 4. Juli wieder auf dem Platz − zwar mit Maske, aber dafür ohne Schmerzen: „Als ich über diese Pausenlänge erfuhr, habe ich mir direkt diese Maske für knapp 100 Euro geholt.“

Komplett geheilt ist der Schlussmann indes noch nicht: „Ich habe noch einen Knick in der Nase. In der Theorie hätte ich den auch mit korrigieren lassen können. Nur dann hätte ich sechs Monate lang keinen Sport machen dürfen, selbst mit Maske.“

Da ihn dieser Knick laut eigener Aussage aber nicht besonders störe, werde er sich dieser OP erst unterziehen, „wenn ich mit dem Fußball fertig bin“, so der Keeper.

Jetzt muss er die Maske hoffentlich nur noch vier Wochen tragen, wie er sagt, auch wenn sie ihn nur bedingt stört: „Im Privaten brauche ich die Maske nicht. Mit ihr auf dem Platz bin ich geschützt, wenn ein Ball auf mein Gesicht kommt. Einziger Nachteil: Wenn ich den Ball am Fuß habe, muss ich komplett runtergucken, um den Ball sehen zu können.“

Vergangene Hinrunde bei Türkspor Dortmund

In der Hinrunde der vergangenen Saison spielte er noch bei Türkspor Dortmund, er verließ den Oberliga-Aufsteiger aber schon im Winter nach einem halben Jahr wieder und kehrte zum VfL zurück. Seit Februar ist er wieder für die Blau-Weißen am Start. Hier ist der 25-Jährige als Vorbild für den jungen Jorick Bojda gedacht, der sich vieles von Kiranyaz abgucken soll.

Ob er dann der sichere Stammspieler ist? „Das entscheidet der Trainer Mehmet Kara“, gibt sich Kiranyaz diplomatisch. Nächstes Spiel ist für den Maskenmann und sein Team die zweite Kreispokal-Runde am kommenden Sonntag um 15 Uhr gegen den C-Kreisligisten Gurbet Spor Bergkamen.

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