Der Kreis lädt zum Neujahrsempfang – und mehr als ein Drittel der Kreistagsabgeordneten will nicht hingehen, weil der CDU-Landrat Zwicker den CDU-Kreisvorsitzenden Spahn als Festredner eingeladen hat und vorab offenbar nicht klar ist, worüber der Bundesminister a.D sprechen will. Und weil man, so die Kreistags-Opposition, sich nicht „parteipolitisch instrumentalisieren lassen will“, bleibt man dem Neujahrsempfang halt fern.
Ob das übertrieben ist oder nachvollziehbar, ob das Vortragsthema bekannt war oder nicht, darüber gehen die Meinungen jetzt deutlich auseinander. Deutlich weniger auseinander aber gehen offenbar die Meinungen darüber, dass die Wahl von Jens Spahn als Festredner für den Neujahrsempfang vielleicht doch nicht die klügste Idee war. Selbst CDU-Mitglieder empfinden das so.
Stimmung getrübt
Klar, Spahn ist Bundesgesundheitsminister a.D. und hat sicherlich viel Interessantes aus Pandemiezeiten zu erzählen, aber Spahn ist auch aktueller CDU-Kreisvorsitzender mit ebenso aktuellen politischen Ambitionen. Das im Übrigen unterscheidet Spahn auch von früheren Neujahrsempfang-Rednern mit CDU-Parteibuch wie Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, der als Städtetags-Präsident sprach oder Warendorfs früheren Landrat Dr. Wolfgang Kirsch, der als LWL-Chef im Kreishaus plauderte – und freundlichen Beifall von allen Seiten bekam.
Unterm Strich bleibt so ein Neujahrsempfang, dessen Stimmung schon getrübt ist, bevor der erste Gast kommt.
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