Polizei-Großeinsatz in Ramsdorf Nachbarn gaben an, mit Messer bedroht worden zu sein

Von Lilly Schmidt / Gabi Kowalczik / Christiane Göke
Polizei spricht von „Bedrohungslage“: Großer Polizeieinsatz an der Weseker Straße in Ramsdorf
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Polizeibeamte auf dem Kreis Borken und ein Spezialeinsatzkommando waren am Donnerstagmittag am Bogterplatz in Ramsdorf im Einsatz. Am Freitag teilte die Polizei mit, dass nach bisherigem Ermittlungsstand dem Notruf ein Streit zwischen einem 21-Jährigen und seiner 18-jährigen Freundin zu Grunde lag.

„Beide sind in Polen wohnhaft und waren bzw. sind derzeit auf Verwandtenbesuch in Ramsdorf. Nachbarn wurden auf den lautstarken Streit aufmerksam und gingen davon aus, dass die 18-Jährige verletzt worden war“, teilte die Polizei mit. Die Nachbarn eilten zu Hilfe und wurden nach ihren Angaben durch den 21-Jährigen mit einem Messer bedroht. Daraufhin kam es zu dem Notruf, der den Polizeieinsatz auslöste.

„Bei Eintreffen der Polizei lag letztlich keine akute Auseinandersetzung oder Bedrohung vor. Die 18-Jährige gab ausdrücklich an, nicht verletzt worden zu sein. Augenscheinliche Verletzungen waren nicht feststellbar“, teilt die Pressestelle der Polizei weiter mit. Alle Beteiligten seien nach den Befragungen durch die Kripo wieder entlassen worden.

Großeinsatz der Polizei in Ramsdorf.
Die Polizei hatte die Weseker Straße für den Einsatz gesperrt. © Kowalczik

Wir berichteten am Donnerstag wie folgt:
Ein großer Polizeieinsatz lief am Donnerstagmittag (5. Januar) an der Weseker Straße in Ramsdorf. Auf Nachfrage der Borkener Zeitung hieß es, es handele sich um eine „Bedrohungslage“ in einem Haus, so jedenfalls Frank Rentmeister, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Borken, am Mittag.

Die Örtlichkeit wurde großräumig abgesperrt und Verstärkungskräfte hinzugezogen, darunter auch Spezialeinheiten, die nach Ramsdorf geeilt waren.

Gegen 14 Uhr teilte die Polizei mit, dass der Einsatz um 13.45 Uhr beendet worden sei. Gegen 11 Uhr sei der Notruf bei der Polizei eingegangen, bei dem eine verletzte Person in einem Wohnhaus gemeldet worden war. Ferner würde ein mit einem Messer bewaffneter Mann mehrere Personen bedrohen.

Die Polizei habe nach dem Notruf sofort einen Großeinsatz unter der Leitung von Polizeioberrat Daniel Sühling ausgelöst, da von einer ernsthaften Bedrohungslage auszugehen war.

Einsatzkräfte der Polizei durchsuchten das Haus. Zu sehen war zu dem Zeitpunkt, dass zahlreiche Spezialkräfte der Polizei in das Haus gingen. Danach wurden Menschen abgeführt und in einzelne Fahrzeuge gebracht. Auch die Geräusche von Kettensägen waren zu hören.

Eine verletzte Person wurde nach Angaben der Polizei in dem Haus nicht gefunden. Auch Hinweise auf eine konkrete Bedrohungslage oder eine Straftat ergaben sich nach Angaben der Pressestelle der Polizei nicht.

„Mehrere Bewohner des Hauses werden derzeit noch befragt, um den Sachverhalt weiter aufzuklären“, heißt es abschließend. Die Sperrungen wurden aufgehoben.