Ist Jagd Tierschutz - Fronten verhärtet
Emotionale Debatte
Diese Abstimmung sorgte für Furore unter unseren Nutzern: Rund 22.000 haben abgestimmt bei der Frage, ob Jäger Tierschützer sein können. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Diskussion und eine Auswahl von Argumenten beider Seiten.

Jäger fordern klare Aussagen zum künftigen Jagdgesetz.
Ein Gegner schreibt in den Kommentaren, am Genfer See werde seit über 30 Jahren nicht mehr gejagt - mit sehr positiven Auswirkungen auf Flora und Fauna. "Warum also glaubt man heutzutage noch daran, dass Töten mit Schützen etwas gemeinsam haben? Diese Ansicht ist veraltet", so der Nutzer.Die Jäger argumentieren, dass die Natur genau das eben nicht mehr leisten könne - Bär, Luchs und Wolf sind hierzulande von den Menschen ausgerottet worden und das Wild besitzt keine natürlichen Feinde mehr. "Die Jagd trägt meiner Meinung wesentlich zum Tier- und Naturschutz bei, indem sie reguliert, was die Natur (durch Eingriff des Menschen!) nicht mehr selber regulieren kann, nämlich das Aufrechterhalten einer gesunden Population", schreibt ein Nutzer. Auch das Argument, dass Menschen und Tiere gleiche Rechte haben sollten, führen die Jagdgegner an. Hierzu schreibt ein Befürworter der Jagd: "Wir dürfen Tiere niemals vermenschlichen, täten wir das konsequent, gäbe es weder Haus-noch Nutztiere, zudem müssten wir den Tieren auch Persönlichkeitsrechte zugestehen, was natürlich bei einer Spezies ohne Selbstwahrnehmung unsinnig wäre." Exzessiver Tierschutz diene nicht den Tieren, sondern vielmehr den Protagonisten, die daran verdienten oder Trost für das eigene Seelenleben suchten.
Viele Jagdgegner sehen als Hauptmotiv der Jagd nicht den Tierschutz, sondern das persönliche Interesse der Jäger: "Wenn die Menschheit die Finger von der Natur lassen würde, dann harmonisiert sich diese von selbst. Die Jagd ist nach meiner Ansicht eine weitere Ausrede, um legal zu morden. (...) Wenn die Jäger unter Kontrolle das erschossene Tier weder mitnehmen dürfen, noch jegliche Trophäe davon zu tragen (nicht einmal ein Foto), dann können wir uns alle ja vorstellen, wie groß der Andrang der Jäger noch sein wird, um aktiv beim 'Tierschutz' mitzumachen." Andere sehen die Notwendigkeit, den Bestand zu reduzieren, aber nicht die Jagd als Methode, der Natur auf die Beine zu helfen: "Die Humane Society International führt Sterilisationen von Hirschen und Rehen in den USA zur Bestandskontrolle durch, im Bundesstaat New York wird nach Protest der Anwohner nun auch auf humane Art eine Bestandskontrolle eingeführt: mit Hormonimplantaten, die sich auch bei der Regulation anderer Wildtierbestände bewährt haben. Der Tenor der Anwohner: "Gewalt ist nicht die Umgangsform, mit der wir unsere Nachbarn behandeln"(die New York Times berichtete) [...].