Ironman-EM: Panne bei Urlaubsguru-Gründer - Kamener Teamkollege hofft auf WM-Ticket für Hawaii

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Ironman-EM: Panne bei Urlaubsguru-Gründer - Kamener Teamkollege hofft auf WM-Ticket für Hawaii

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Bei der Ironman-EM in Frankfurt starteten zwei Athleten des TVG Kaiserau. Der eine hatte unterwegs mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen, der andere darf auf ein WM-Ticket für Hawaii hoffen.

Unna

, 18.08.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Um 6.40 Uhr fiel der Startschuss für die Teilnehmer, eingepackt in einen Neoprenanzug galt es möglichst schnell die 3,8 km im Langener Waldsee zu absolvieren. Die aufgehende Sonne machte es den Athleten jedoch nicht leicht die Markierungsbojen zu erkennen.

Trotz Sichtproblemen blieb Jannick Niessner aus Südkamen nah an der Ideallinie und hatte nach 1:03 Stunden wieder Boden unter den Füßen. Daniel Marx aus Unna, seines Zeichens Gründer des Reiseportals „Urlaubsguru“, schwamm ungewollt einige Extrameter, zeigte aber in der Auftaktdisziplin eine gute Leistung und wechselte nach 1:15 Stunden aufs Rad.

Ziel: Unter zehn Stundenmarke bleiben

Für Marx war es der erste Start über die Triathlon-Langdistanz. Die Begeisterung für den Ausdauersport liegt hier in der Familie, schon der Vater und Großvater durften sich „Ironman“ nennen. Für Niessner war es nach seinem Langdistanzdebüt in Roth 2018 der zweite Auftritt auf diesem Streckenformat, nach monatelangem Training lautete das Ziel, möglichst deutlich unter der Zehn-Stunden-Marke zu bleiben.

In der zweiten Disziplin ging es für das TVG-Duo auf einen ca. 85 km langen Rundkurs, den es zweimal zu befahren galt. Das wellige Streckenprofil verlangte den Startern einiges ab, insgesamt mussten 1600 Höhenmeter auf den 185 km absolviert werden.

Nachdem sich das Feld auf den ersten Kilometern sortiert hatte, fand Niessner seinen Rhythmus. Er kam mit einer Radzeit von 5:03 Stunden, unter der Anfeuerung seiner Familie und Vereinskollegen, in der Wechselzone am Main an und schnürte die Laufschuhe für den abschließenden Marathon.

Yannick Niessner vom TVG Kaiserau muss noch warten, ob er ein WM-Ticket ergattert.

Yannick Niessner vom TVG Kaiserau muss noch warten, ob er ein WM-Ticket ergattert. © Privat

Für den Debütanten Marx kam es dagegen knüppelhart. Bei einer schnellen Abfahrt erwischte der Unnaer ein Schlagloch und zog sich einen Platten zu. Anders als bei Profi-Radrennen kann beim Ironman nicht auf Hilfe von außen zurückgegriffen werden, somit musste Marx die Panne allein beheben. Nach erfolgter Reparatur schlug das Schicksal auch in der zweiten Runde nochmal zu, wieder musste Marx einen Mechanik-Stopp einlegen. Trotz der Probleme stand nach der zweiten Disziplin eine Zeit von 6:05 Stunden auf der Uhr.

Äußeren Umstände zeigen Wirkung

In der dritten Disziplin stellten sich den Triathleten vier Laufrunden am Main in den Weg, das Thermometer zeigte mittlerweile über 30 Grad. Niessner legte ein flottes Tempo an den Tag und sammelte einige Athleten ein. Auf den letzten beiden Runden musste der 28-jährige TVG-Athlet dann die Geschwindigkeit etwas drosseln, die Hitze und die Renndauer zeigten Wirkung.

Niessner blieb jedoch konzentriert und durfte sich unter großem Jubel nach 9:43 Stunden im Ziel am Frankfurter Römer feiern lassen (Marathonzeit: 3:27 Stunden). Auch Marx trotzte den widrigen Bedingungen und warf alles in die Waagschale. Trotz schwindender Kräfte legte er Meter um Meter zurück und hörte nach 11:54 Stunden (Marathonzeit: 4:22 Stunden) die magischen Worte „You are an Ironman“.

Für Niessner ist in den kommenden Tagen nun zittern angesagt. Der sechste Platz in der EM-Altersklassenwertung könnte ihn für einen Startplatz bei der Ironman-WM auf Hawaii berechtigen, aufgrund der derzeitigen Covid-Situation steht aber noch ein Fragezeichen hinter dem Ticket.