Erst vor wenigen Wochen hat das Schuhgeschäft Görtz Insolvenz angemeldet. Jetzt ziehen die nächsten beiden Einzelhandelsunternehmen nach: Schuhkonzern Ara schickt ihre Tochterunternehmen Klauser und Salamander in die Schutzschirm-Insolvenz. Zuerst berichtet hatte die WirtschaftsWoche.
Betroffen von der Schutzschirm-Insolvenz seien demnach 93 Filialen in Deutschland mit insgesamt etwa 950 Vollzeitstellen. Fürs erste sollen die Geschäfte aber weiterlaufen. Auch seien die Gehälter für Dezember 2022 sowie Januar und Februar 2023 gesichert. Nicht betroffen von den Schließungen sind die Marken Ara Shoes und Lloyd sowie die Kinderschuhmarke Lurchi und die Handelsmarke Salamander. Es gehe lediglich um das Filialgeschäft.
Als Grund für die Insolvenz nannte der Mutterkonzern die Einschränkungen der Corona-Pandemie. Im Ara-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 wies das Unternehmen einen Bilanzverlust von knapp 36 Millionen Euro aus. Der Umsatz ging Corona-bedingt um 190 auf 413 Millionen Euro zurück. Auch für 2021 sei kaum mit einer Besserung zu rechnen.
Ein weiterer Grund, im Falle von Salamander, sei der Krieg in der Ukraine. Die Folgen sind in der Wirtschaft seit längerem bemerkbar: steigende Energiekosten und eine hohe Inflation.
Im September hat bereits die Schuhhandelskette Ludwig Görtz Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und will nun bundesweit zahlreiche Standorte schließen, unter anderem in Dortmund. „Reno“ konnte nur durch einen Notverkauf die Insolvenz vermeiden. Auch bei der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof werden Standortschließungen erwartet.
Nicht die erste Insolvenz
Für Salamander ist es nicht die erste Insolvenz. Im Jahr 2009 musste die damalige Mutterholding Egana Goldpfeil in die Insolvenz, Salamander aus dem schwäbischen Kornwestheim wurden von Ara übernommen.
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