Inhaftierter Deutscher in der Türkei freigelassen

Nach einer Woche

Ein Deutscher nach dem anderen wurde in den vergangenen Monaten in der Türkei aus politischen Gründen inhaftiert. Jetzt wurde einer wieder freigelassen. Der Mann war eine Woche zuvor am Flughafen des Urlaubsorts Antalya festgenommen worden.

BERLIN

04.09.2017, 12:28 Uhr / Lesedauer: 1 min
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte zuletzt, er könne die Aufregung um die festgenommenen deutschen Staatsbürger nicht verstehen.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte zuletzt, er könne die Aufregung um die festgenommenen deutschen Staatsbürger nicht verstehen.

Der Rechtsanwalt des Inhaftierten habe mitgeteilt, dass sein Mandant ohne Auflagen freigelassen worden sei, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Am vergangenen Freitag waren auf dem Flughafen von Antalya zwei Deutsche aus politischen Gründen festgenommen worden.

Der zweite ist weiterhin in Haft. Insgesamt sitzen damit noch elf Deutsche in türkischen Gefängnissen, denen unter anderem Unterstützung von Terroristen vorgeworfen wird. Sie wurden alle nach dem gescheiterten Putschversuch vor einem Jahr festgenommen.

Nach Reisehinweisen weitere Reaktionen möglich

Die Bundesregierung hatte nach der Inhaftierung des Menschenrechtlers Peter Steudtner Mitte Juli einen Kurswechsel in der Türkei-Politik vorgenommen und die Reisehinweise für das Urlaubsland vieler Deutscher verschärft. Seit den Festnahmen am Freitag werden weitere Reaktionen diskutiert.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz forderte am Sonntagabend überraschend einen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will darüber Gespräche mit den anderen EU-Mitgliedern führen. Für einen Abbruch der Verhandlungen ist ein einstimmiger Beschluss der 28 EU-Mitglieder nötig.

dpa