Ingvarsson: Autogeschäft wichtiger als Handball

Wegen persönlicher Interessen als Autohändler will der Isländer Gudmundur Ingvarsson nicht mehr den umstrittenen Ägypter Hassan Moustafa an der Spitze des Handball-Weltverbandes IHF ablösen.

Reykjavik (dpa)

25.05.2009, 12:22 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Präsident des nationalen Verbandes begründete den Rückzug seiner Kandidatur für die im Juni anstehende Wahl in Kairo in Reykjavik in der Internet-Zeitung «visir.is» damit, dass er als Welthandball-Chef «wahrscheinlich mehr als 150 Tage pro Jahr» auf Reisen sein muss. Der Autohandel auf Island ist wegen der schweren Finanzkrise fast völlig zum Erliegen gekommen.

Ingvarsson hatte sich in den vergangenen Monaten als scharfer Kritiker Moustafas profiliert, dem Eigenmächtigkeit und fehlende Transparenz vorgeworfen wird. Zu den Folgen seines Rückzuges von einer Gegenkandidatur meinte er, dies bedeute «wahrscheinlich die Wiederwahl von Moustafa». Ingvarsson sagte weiter: «Ich hätte mir wirklich eine andere Führung für die IHF gewünscht. Aber manchmal muss man der Realität ins Auge blicken und Entscheidungen treffen, die einem nicht gefallen.» Wenig Chancen räumte der Isländer dem einzig verbliebenen Gegenkandidaten, Jeannot Kaiser ein, weil Handball in dessen Luxemburger Heimat keine wichtige Rolle spiele.

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