In NRW: Anna Marchenko bringt zwei Tage nach Flucht aus der Ukraine ihr Baby zur Welt
Krieg gegen die Ukraine
Anna Marchenko ist hochschwanger gewesen, als sie vor einer Woche aus der Ukraine flüchtete. Die Angst vor Raketen und den Wehen begleitete sie. In NRW hat sie nun ihr Baby zur Welt gebracht.

Anna Marchenko hält ihren neugeborenen Sohn in den Armen. © Mühlenkreiskliniken
Zwei Tage nach ihrer Ankunft in Deutschland hat eine vor dem Krieg in der Ukraine Geflüchtete in Bad Oeynhausen ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Hochschwanger war Anna Marchenko mit ihrem 17-jährigen Sohn vor dem russischen Beschuss aus ihrer Heimat geflohen, am 4. März konnte sie ihren zweiten Sohn Daniel das erste Mal in den Armen halten, teilten die Mühlenkreiskliniken am Montag mit. „Ich habe Glück gehabt. Aber mein Herz ist schwer“, sagte Anna Marchenko laut Mitteilung mit Blick auf die Angehörigen, die von großer Zerstörung und vielen Toten in ihrem Land sprechen.
Die Busfahrt von Dnipro nach Lwiw und weiter zur polnischen Grenze sei schrecklich gewesen, sagte Marchenko laut Klinikum weiter. Sie seien fast von einer Rakete getroffen worden. Sie habe ständig gefürchtet, unterwegs könnten die Wehen einsetzen. In Polen sei sie von ihrem in Bad Oeynhausen lebenden Ehemann, den sie im November geheiratet hatte, abgeholt worden.
Die Fahrt nach Deutschland sei schon lange geplant gewesen, allerdings unter anderen Voraussetzungen. Nun wünsche sie sich für ihren kleinen Sohn „Glück, Gesundheit. Und keinen Krieg“, heißt es weiter in der Mitteilung. „Für eine Mutter ist Krieg nur schwer zu ertragen“, sagte Marchenko.
Die Geburt im Krankenhaus Bad Oeynhausen sei problemlos verlaufen, sie werde für das Klinikteam immer etwas Besonderes bleiben, sagte der Direktor der Geburtshilfe-Klinik am Standort Manfred Schmitt. „Man lernt, den Frieden, den wir haben, und unser Gesundheitssystem wieder neu zu schätzen.“
dpa
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