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In Kaiserau rumort es: „Ich hätte mir vom Holzwickeder SC mehr Transparenz gewünscht“
Fußball
So ganz ohne schiefe Zwischentöne verläuft der Wechsel von Henri Böcker vom SuS Kaiserau nach Holzwickede nicht. Die Schwarz-Gelben hätten es gerne etwas harmonischer.
Darf ein Verein einen Spieler abwerben, der seinem Klub bereits die Zusage gegeben hat? Die Frage nach der Moral macht derzeit die Runde, wenn sich Vereine mit neuem Personal verstärken. Ein Thema ist das auch beim Wechsel von Offensiv-Perle Henri Böcker vom SuS Kaiserau zum Holzwickeder SC. Eckart Stender, Vorsitzender der Schwarz-Gelben, hat da seine eigene Meinung.
Holzwickedes Sportlicher Leiter Tim Harbott hat gerade erst klargestellt, dass beim Böcker-Wechsel alles sportlich fair abgelaufen sei. Der Verein sei den offiziellen Weg gegangen – und zwar über den künftigen HSC-Trainer Marc Woller, der bekanntlich selbst beim SuS Kaiserau an der Seitenlinie stand. So die Sicht des Holzwickeder SC.
Böcker-Deal stößt im Mannschaftskreis sauer auf
An der Sportschule in Kaiserau indes rumort es. Im Mannschaftskreis selbst soll der Böcker-Deal mächtig sauer aufgestoßen sein, was vermutlich auch aus gegebener Rivalität zum klassenhöheren Gegner von der Emscher angefeuert wird. Ein zweiter Fall, der HSC war wohl an einem weiteren Kaiserauer Kicker interessiert, habe diese Stimmung angeheizt.

Henri Böcker (links) verlässt den SuS Kaiserau in Richtung Holzwickeder SC. © Archiv
Aber auch Vorsitzender Eckart Stender, als Niederlassungsleiter der Post in Münster als kommunikativer und stets das Gespräch suchender Mensch bekannt, nimmt eine faden Beigeschmack wahr. „Es gab seitens des Holzwickeder SC keine Kontaktaufnahme oder nur eine Info an uns, dass der Verein überhaupt mit Henri Böcker Gespräche führt“, sagt der SuS-Boss. „Ich hätte mir vom Holzwickeder SC und der Sportlichen Leitung mehr Transparenz gewünscht.“
Eckart Stender fordert gelebte Kommunikation ein
Henri Böcker habe mit Marc Woller zuvor ein loses Gespräch geführt, weil sich beide einfach auch gut kennen. Stender: „Von da an hätte ich mir gewünscht, dass der HSC uns informiert hätte.“ Und weiter: „Das machen ja selbst schon Vereine, die an Jugendspielern von uns interessiert sind. Das ist gelebte Kommunikation - auch, wenn sie schlichtweg einen Zweizeiler über das DFBnet schicken.“
Am Ende habe Henri Böcker den Verein über den Wechsel informiert. „Er hat offen mit uns gesprochen und ich habe ihm sogar noch geraten, dass er es versuchen soll“, erinnert sich Stender, der sich das auch vom HSC als Zeichen gewünscht hätte: „Ich komme auf Euch zu!“
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
