
Der SSV Mühlhausen-Uelzen bejubelt hier den Führungstreffer von Jona Deifuß (Mitte). Am Ende musste jedoch der Trainer das Spiel retten. © Ray Heese
In Günther-Netzer-Manier: Interimstrainer des SSV Mühlhausen-Uelzen trifft nach Selbsteinwechslung
Fußball
Beim SSV Mühlhausen-Uelzen ereignete sich am Sonntag ein Kuriosum: Erst wechselte sich der Trainer selbst ein, anschließend traf er sogar zum 2:2-Ausgleich. Wie es dazu kam, verriet er anschließend.
Die Trainersuche ist beim Fußball-Bezirksligisten SSV Mühlhausen-Uelzen voll im Gange. Bis ein Nachfolger für Tuncay Sönmez gefunden ist, kann sich der SSV aber auf seinen derzeitigen Interimstrainer verlassen. Denn dieser besetzt nicht nur übergangsweise die Trainerbank, sondern ist anscheinend auch auf dem Spielfeld wertvoll für das Team, wie sich im Spiel gegen die U23 des ASC 09 Dortmund herausstellte.
Das 2:2-Unentschieden gegen die Aplerbecker war für den SSV Mühlhausen-Uelzen ernüchternd. Gegen den tiefstehenden Gegner taten sich die Mühlhausener schwer und fanden kaum ins Spiel. Laut Interimstrainer Manuel Stiepermann habe der SSV „Schlafwagen-Fußball“ gespielt. „Wir sind vorne nicht in die Räume gekommen, haben keine Tiefe geschaffen“, sagte Stiepermann im Anschluss und kritisierte zu viele „Haken“ und „Schlenker“.
Beim Stande von 1:2 aus Mühlhausener Sicht drohte die dritte Saison-Niederlage. Stiepermann bemerkte, dass eine Veränderung von Nöten war, um doch noch einen Punkt mitzunehmen. Die Folge: Der Interimscoach brachte sich in der 66. Minute selbst ins Spiel – und das führte zum Erfolg!
Elf Minuten später stand Stiepermann goldrichtig und traf zum Ausgleich. „Ich habe halt gesehen, die Mannschaft braucht da vorne neue Impulse. Sie braucht einen Stoßstürmer, der die letzte Linie hält und mal ein Kopfball-Duell gewinnt“, erklärt Stiepermann die Maßnahme.
Durch seinen Treffer rettete er seinem Team zumindest noch einen Punktgewinn. Zufrieden war Stiepermann aber damit nicht. Auch hätte er sich eine etwas längere Nachspielzeit gewünscht: „Sechs Leute hatten einen Krampf, es ist unerklärlich, wie man nur drei Minuten nachspielen kann. Ich weiß nicht, was da los ist bei Aplerbeck, die lagen in der zweiten Hälfte mehr auf dem Boden, als dass sie Fußball gespielt haben“, sagte Stiepermann mit einem Schmunzeln.