
© Thorsten Teimann
Impfdurchbruch vorm Keller-Knaller: „Ich war froh, dass ich wenigstens vorgeimpft war“
Fußball
Am Ende ging alles ganz schnell: Ein Spieler des VfL Kamen hat sich mit Corona infiziert – und das, obwohl er zuvor mit Johnson & Johnson geimpft wurde. Und darüber ist er froh.
In der Kreisliga A1 wie auch in der A2 kommt es am Sonntag zu den Keller-Duellen zwischen Schlusslicht und Vorletztem. Unter anderem empfängt der TSC Kamen II dabei die Reserve des VfL Kamen, die endlich wieder einen Akteur einsetzen kann, der sich nach einem Corona-Impfdurchbruch zuletzt in Quarantäne befand.
„Es geht mir wieder gut. Ich habe ein paar Tage flach gelegen und hatte Erkältungssymptome.“ Christian Freyermuth, Routinier in den Reihen des Fußball-A-Kreisligisten VfL Kamen II, war an Corona erkrankt. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Impfdurchbruch, denn der 33-Jährige war bereit geimpft - mit dem Covid19-Impfstoff von Johnson & Johnson.
„Am 8. November bin ich morgens wach geworden und dachte mir schon: Ich brüte etwas aus“, beschreibt Freyermuth die Anfänge der Erkrankung. Sicherheitshalber habe er sogleich einen Corona-Selbsttest gemacht. Als dieser positiv war, wollte es der Kamener nicht glauben: „Das kann nicht sein, ich bin doch geimpft.“

Christian Freyermuth vom VfL Kamen II erkrankte trotz Impfung an Corona. © Thorsten Teimann
Erst nach dem zweiten positiven Testergebnis meldete er sich bei seinem Hausarzt. Das Ergebnis des genaueren PCR-Tests zeigte dann aber: Christian Freyermuth war an Corona erkrankt. „Ich habe mich sofort in häusliche Quarantäne begeben“, erklärt er. Dort habe er dann einen eher milden Krankheitsverlauf gehabt. Der Grund liegt ganz augenscheinlich auf der Hand: „Ich war froh, dass ich wenigstens vorgeimpft war. Ich hatte wohl noch ein paar Antikörper, sodass sich Corona bei mir nicht so schlimm abgezeichnet hat.“
Eine zweite Impfung kommt somit für ihn erst in sechs Monaten infrage. „Ich gelte jetzt als genesen und habe so viele Antikörper wie nie zuvor“, sagt der VfL-Kicker. „Mir war klar, dass ich mich auch nach der Johnson & Johnson-Impfung noch boostern hätte müssen, doch es war schwer, Termine zu bekommen. Dann ging das mit der Corona-Erkrankung alles rasend schnell.“ Seit dem 18. November gilt er wieder als coronafrei.
Jetzt ist Freyermuth froh, dass er am Sonntag (12.30 Uhr) im Keller-Knaller beim TSC Kamen II wieder zur Verfügung steht. „Drei Punkte müssen her, alles andere wäre eine Katastrophe“, hofft er auf einen guten Ausgang. „Wir haben zwar einige Ausfälle, aber das muss auch so klappen.“
Die neue 2G-Regel trifft in seiner Mannschaft übrigens nur noch einen Mitspieler. Der aber bemühe sich nun um Impftermine. Freyermuth: „Der darf nicht mittrainieren und noch nicht einmal die Sportanlage betreten, um unser Spiel anzuschauen. Das ist ein harter Einschnitt für ihn. Ich hoffe, dass jetzt der Funke überspringt und ihn zum Umdenken animiert.“
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
