„Ihre Analyse ist nicht objektiv“ Weitere Leserreaktionen zur Serie „Alles sagen!“

„Ich vermisse Aussagen zur Clankriminalität“: Weitere Leserreaktionen zur Serie „Alles sagen!“
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In unseren Beiträgen zur Ausländerkriminalität vermissen einige Leserinnen und Leser unter anderem das Thema Clankriminalität. Diese Anregung greifen wir in einer weiteren Analyse auf.

„Ich vermisse Aussagen betreffend Kriminalität bei ‚Ausländern‘ zu gestiegener Brutalität, Clan-Kriminalität, zunehmender Respektlosigkeit und Gewalt (z.B.) gegen Polizei, Rettungsdienste …, Problemen von Lehrkräften, welche von (vorrangig) Vätern der SchülerInnen unter Druck gesetzt, diffamiert und auch angegangen werden, Sportvereine, die sich zunehmend mit Gewalt unter Spielern sowie ZuschauerInnen befassen müssen, Ortsteile, Straßenzüge, wo die Polizei bei Einsätzen oft nicht mit nur einem Fahrzeug eintrifft, teilweise nicht mal zu zweit Streife läuft, Ablehnung unserer Gerichtsbarkeit und Eigenregelung über so genannte Friedensrichter usw. Ich denke, dass unter Berücksichtigung dieser und weiterer Betrachtungen sich die Statistikzahlen nennenswert verändern?!“ - Wilhelm Schleep, Recklinghausen

„Die unter Punkt 8 behauptete Sicherheitslage kann nicht stimmen. Hatten wir vor 30, 40 Jahren im öffentlichen Raum dieses Unsicherheits-und Angstgefühl? Nein! Woher kommt dieses? Die genannten statistischen Zahlen beweisen: Der Ausländeranteil an Straftaten ist deutlich höher als der Anteil an der Bevölkerung. Der Artikel versucht, diese Behauptung zu relativieren, die Gründe und Ursachen zu erklären. Die Aussage selbst wird jedoch bestätigt. Also darf man es doch wohl, etwas differenziert, sagen!“ - Peter Knittel, Dortmund

„Diese Analyse ist nicht repräsentativ und nicht objektiv. Die Einteilung in Deutsche und Ausländer ist die halbe Wahrheit, weil viele Straftäter einen deutschen Pass haben, aber aus einem anderen Kulturkreis kommen. (....) Die Aussagen des Kriminologen Walburg sind subjektiv und der politischen Vorgabe geschuldet. (...) Die Meinung Walburgs zum Vorgehen des Rechtsstaates ist nicht alltagstauglich. Der deutsche Rechtsstaat ist nicht mehr zeitgemäß und keineswegs zukunftsfähig. Aufgrund der Entwicklung der Straftaten und Kriminalität in den letzten 30 Jahren müssen die Gesetze angepasst werden und die verkrustete Justiz völlig neu aufgestellt werden.“ - Bernd Schäfer, Dortmund

„Mein Kompliment zu dieser interessanten Reihe der offenen Meinung und Berichterstattung. Das Thema Ausländer-Kriminalität haben Sie sachlich und in sehr verständlicher Form, dem Leser/in nahe gebracht. Die Straftaten der Deutschen, 88,3 % Kinder-Pornografie und 81,8 % Kindesmissbrauch, haben mich allerdings schockiert.“ - Wilma Porsche

„Zwar nennen Sie noch Zahlen, können aber nicht umhin, diese zu relativieren und das kriminelle Verhalten zu entschuldigen, denn was Sie „zehn Fakten“ nennen, sind nichts weiter als die, leider üblichen, Entschuldigungen und Verharmlosungen. Wenn 13% der hier lebenden Bevölkerung 37,4% aller Straftaten begehen, dann sagt das einfach etwas aus. Das ist fast der dreifache Anteil an Straftaten! Dreifach! Nicht „etwas häufiger“! (...) Warum bestreiten Sie weiterhin Fakten? Wo steckt die Pauschalisierung bei dem Vergleich der zwei Zahlen? Wo bitte? Darf man jetzt nicht mal mehr statistische Zahlen vergleichen? Und warum ist Herunterspielen viel sachlicher als Aufplustern?

Auch Straftaten, die nur Ausländer begehen können, sind dennoch Straftaten. Warum muss man straffällig werden, wenn man nicht aus einer stabilen Mittelschicht kommt? Ist ein Leben ohne Straftaten in Deutschland nicht möglich? Zugestanden, man könnte genauer differenzieren zwischen in Deutschland wohnhaften und nicht wohnhaften Straftätern. Aber dann sollte man auch Inhaber von mehreren Pässen nicht nur als Deutsche zählen! (...)

Körperverletzung bleibt Körperverletzung, auch wenn Ausländer kein anderes Mittel der Kommunikation als Gewalt kennengelernt haben. Gerade dieser Umstand scheint für mich eine höhere Gefahr zu bergen. Oder sind die Auswirkungen hier auf das Opfer unterschiedlich? Wohl kaum!“ - S.M. Weise

„Wenn man ihre Statistiken zur Kriminalität anschaut und dazu die vollständigen auf Statista, so wird die Manipulationen durch ihren Autor sehr deutlich. Ein Aspekt wäre z.B. die Statistik zur Gewaltkriminalität. In den letzten Jahren ist diese stetig gesunken, nach dem sprunghaften Zuzug gab es aber auch immer ein spürbaren Anstieg, das wird durch ihre Statistik gar nicht sichtbar.“- Bernhard Strauß, Recklinghausen

„Der Artikel „Zehn Fakten zur Ausländer Kriminalität“ war der fruchtbarste Beitrag, den ich seit langem in Ihrer Zeitung gelesen habe. Es wäre schön, wenn die dortigen Zahlen und ihre Begründungen Grundlage der Berichterstattung in allen Medien werden würden.“ - Frank Rosenthal, Schwerte

„Das „Rausrechnen“ von Delikten im Bezug auf das Aufenthaltsrecht ist nicht legitim. Damit wird unserem Staat Schaden zugefügt. Mit welcher Begründung wird diese als ein Straftat „zweiter Klasse oder als Bagatell-Delikt“ angesehen getreu dem Motto „nicht so schlimm“.

Die Statistiken erfassen nur registrierte Straftaten, die eindeutig nachgewiesen wurden und zuzuordnen sind. Dunkelziffern werden nicht erfasst. Ich denke, nicht erwähnen zu müssen, dass ein Großteil von Straftaten nicht ermittelt werden kann, da unsere Ermittlungsbehörden hoffnungslos überfordert sind. Damit sind die Statistiken nur begrenzt repräsentativ, in dem Fall in beide Richtungen. Dennoch ist die Frage, auf welcher Seite diese Taten wahrscheinlicher auftauchen, wohl eher unstrittig. (...)

Ich bin sehr dabei, dass hier nicht - wie von Rechtpopulisten gerne propagiert - alle „Einwanderer“ unter Generalverdacht gestellt werden. Das ist mir ganz besonders wichtig.

Alle Argumente der Rechtfertigung bezüglich „aus nicht sozialisierten, schwierigen Verhältnissen“ halte ich für völlig falsch. Es gibt keine Straftat, die sich aus meiner Sicht damit rechtfertigen lässt. Leider sieht unsere Rechtsprechung das zu oft viel zu liberal, immer zugunsten der Täter, nie mit Rücksicht auf die Opfer.“ (...)

Nicht zuletzt sind es genau diese Statistiken und diese „Rechtfertigungs- und Relativierungsversuche“, welche die Menschen am Ende um so mehr, viele auch aus Unwissenheit, in die Fänge von rechtsradikalen Parteien treiben.“ - Michael Paul

„Was ich allerdings zu diesem Faktencheck erwähnen muss, ist, dass zwar immer von Ausländern und Nichtdeutschen gesprochen wird, aber in keiner Silbe erwähnt wird, dass es unter der deutschen Bevölkerung auch noch einen sehr hohen Anteil von eingebürgerten „Deutschen“ gibt, die ebenfalls Straftaten begehen, aber nicht hier in dieser Statistik erwähnt werden.“ - Thomas Möllenhoff, Haltern am See

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