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„Ich bin einfach traurig“: Laura Nolte driftet im Monobob knapp am olympischen Edelmetall vorbei
Bobsport
Nach vier Läufen beim olympischen Monobob-Wettbewerb landete Laura Nolte auf dem undankbaren vierten Rang. Dass die 23-Jährige letztlich nicht auf dem Podest landete, hatte einfache Gründe.
Bei ihrem ersten Olympia-Start in Peking ist Laura Nolte nur knapp an der erhofften Medaille vorbeigeschrammt. Nach dem ersten Tag hatte die junge Pilotin aus Unna mit ihrem Monobob noch auf dem Bronzeplatz gelegen.
Im dritten von insgesamt vier Läufen raste die routinierte US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor aus den USA dann mit einem starken Ritt an der 23-Jährigen vorbei und holte im vierten Lauf sogar noch die bis dato zweitplatzierte Christine de Bruin aus Kanada ein.
Viermal Bestzeit von Wunderpilotin Humphries
Zum souveränen Olympiasieg für die US-Amerikanerin Kaillie Humphries, die in allen vier Läufen die Bestzeit in die olympische Eisrinne zauberte. Laura Nolte hatte letztlich 38 Hundertstelsekunden Rückstand auf Bronze und musste sich in ihrem ersten olympischen Rennen mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben.

Teamkollegin Deborah Levi (r.) tröstet Laura Nolte nach der Entscheidung im vierten Durchgang. © dpa
„Ich bin einfach traurig. Wenn ich Vierte geworden wäre und eine Top-Leistung gebracht hätte, dann wäre es okay“, verdrückte die Athletin direkt nach der Zieldurchfahrt sogar ein paar Tränchen. „Aber ich habe eben nur zwei Läufe gut getroffen. Das reicht bei Olympia einfach nicht.“
Routiniers wehren Angriff der „jungen Wilden“ ab
Enttäuscht muss Nolte darüber aber gewiss nicht sein. Denn mit ihren 23 Jahren gehört sie noch zu den ganz jungen Pilotinnen der Szene und hat einfach noch nicht die nötige Routine, welche alle drei Pilotinnen aufweisen, die letztlich auf dem Podest standen. Humphries (36) und Meyers Taylor (37) sind bereits im Herbst ihrer Karriere angelangt und auch De Bruin gehört mit ihren 32 Lenzen schon zum erfahrenen Fahrpersonal.
„Am Ende sind genau die drei vorne, die einfach die meiste Erfahrung haben“, verdeutlichte auch Bob-Bundestrainer René Spieß. „Auf so einer schwierigen Bahn kannst du viele Fehler machen. Die drei haben eben die wenigsten gemacht.“
Der Monobob hat viele Tücken
Auch Nolte bekam bei den vier Fahrten deutlich zu spüren, dass der Monobob seine ganz eigenen Tücken hat. „Man hat einfach keinen Druck in den Kurven. Da müssen die Ausfahrten sehr präzise sitzen“, spricht sie die Schwierigkeiten konkret an. „Das Heck bricht viel schneller aus, weil kein Gewicht auf der Achse ist. So kommt es dann zu den Drifts in der Kurve, die viel Zeit kosten.“
Schon am kommenden Wochenende hat die junge Unnaerin die nächste olympische Chance. Am Freitag und Samstag stehen in Peking die Wettbewerbe im Zweierbob an. Und hier wird die WM-Dritte von 2021 gemeinsam mit Anschieberin Deborah Levi der Konkurrenz zeigen, was wirklich in ihr steckt.