Mega-Hype um Taylor Swift in Gelsenkirchen Erste Fans an der Arena, Riesen-Kunstwerk in der City

Mega-Hype um Taylor Swift in Gelsenkirchen: Erste Fans am Stadion, Riesen-Kunstwerk in der City
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Vor der Veltins-Arena in Gelsenkirchen warten die ersten Fans bereits am Montag auf US-Megastar Taylor Swift. Das erste von drei Konzerten in der Ruhrgebietsstadt spielt die Sängerin am Mittwoch - sie wollen aber das Gelände schon sehen und sich möglichst gute Plätze sichern. Etwa ein Dutzend Menschen liefen am Montag vor den Eingängen herum oder setzten sich im Schatten unter die Bäume. Die US-Sängerin spielt in der Ruhrgebietsstadt drei Shows (17., 18. und 19. Juli). Weitere Deutschlandshows finden im Anschluss in Hamburg und München statt.

Eine besonders weite Anreise hatte Brian Wood. Der 56-Jährige kommt aus New York und verbringt den ganzen Sommer damit, Swift hinterherzureisen. Viele Auftritte hat er gemeinsam mit seiner Tochter gesehen, aktuell ist er alleine unterwegs. Am Ende der „Eras Tour“ der Musikerin wird er 17 Shows besucht haben, sagt er. So sei er am Wochenende noch in Mailand gewesen, in Gelsenkirchen hat er Tickets für zwei der drei Konzerte.

Brian Wood (56) aus New York, großer Taylor-Swift-Fan, steht vor einem "Swiftkirchen"-Schild vor der Veltins-Arena
Brian Wood (56) aus New York, großer Taylor-Swift-Fan, steht vor einem "Swiftkirchen"-Schild vor der Veltins-Arena. Zwei Tage vor dem ersten Deutschland-Konzert im Rahmen ihrer «The Eras Tour» warten bereits die ersten Fans auf den US-Megastar Taylor Swift. © picture alliance/dpa

„Meine Tochter hört sie nun schon seit fünf oder sechs Jahren. Und immer wenn ich mich umdrehte, lief sie im Radio, im Auto, im Haus“, erzählt er über seine ersten Kontakte mit der Musik von Taylor Swift. „Irgendwann fing ich an, die Musik selbst zu mögen. Manche Leute sagen, sie seien ein Swift-Vater oder eine Swift-Mutter. Ich betrachte mich jetzt einfach als „Swiftie“, weil ich die Musik von mir aus mag.“ Rund 25.000 Euro gibt er nach eigenen Worten für die „Eras Tour“ aus.

„Die „Swifties“ sind die besten Leute, die ich kenne“, schwärmt Wood. „Das klingt vielleicht wie ein Klischee, aber ich denke, dass ihre Musik, was die Stimmung und die Botschaften und all das angeht, wirklich gute Leute anzieht. Und meine Tochter und ich haben jetzt Freunde, die wir wahrscheinlich für den Rest unseres Lebens haben werden.“

Campen am Stadion ist verboten

Ronja (27) und Lisa (25) hatten eine deutlich kürzere Anreise - sie kommen aus Nordrhein-Westfalen. Wie Brian wollten auch sie eigentlich vor der Arena übernachten. Da das nicht möglich ist, schlafen sie in Lisas Bochumer Wohnung und wollen das Campen am nächsten Tag wieder versuchen.

Das Ziel sei es, beim Konzert möglichst direkt vor der Bühne zu stehen. „Vorne stehen bei Taylor lohnt sich extrem, weil die Show superklasse ist. Und sie ist einfach eine meiner absoluten Lieblingskünstlerinnen und gibt mir sehr viel zurück“, sagt Lisa.

Polizei erwartet Fanmassen

Stadt und Polizei bereiten sich unterdessen auf den Andrang der vielen Fans vor. Pro Konzert werden rund 60.000 Fans mit Tickets erwartet, wie Stadtsprecher Markus Schwardtmann sagte. Hinzu kämen die „Swifties“, die ohne Ticket anreisten. „Wie viele das sind, ist schwer zu schätzen. Insgesamt gehen wir deshalb von etwa 200.000 Menschen aus.“

Die Stadt heißt die Fans mit vielen Aktionen rund um die Konzerte willkommen. Das Herzstück ist eine Open-Air-Party mit dem Namen „Taylor Town“, die an allen Konzerttagen in der Innenstadt öffnet. In der Nähe des Party-Geländes soll ein 90 Quadratmeter großes Kunstwerk der Sängerin Fans zum Staunen und Fotografieren anhalten. Die Attraktionen in der Stadt sollen auch verhindern, dass zu viele Menschen ohne Tickets trotzdem zum Stadion fahren.

Lydia (l.) und Vanessa Hitzfeld malen ein riesiges Taylor-Swift-Bild vor dem Hans-Sachs-Haus in der Innenstadt von Gelsenkirchen.
Lydia (l.) und Vanessa Hitzfeld malen ein riesiges Taylor-Swift-Bild vor dem Hans-Sachs-Haus in der Innenstadt von Gelsenkirchen. © picture alliance/dpa

Vier Tage brauchen die Künstlerinnen Vanessa und Lydia Hitzfeld, um das Gemälde in der Gelsenkirchener Innenstadt aufzumalen. Vanessa Hitzfeld ist auf 3D-Straßenkunst spezialisiert, seit einigen Jahren malt sie immer wieder auch Projekte gemeinsam mit ihrer Mutter Lydia. „Mich reizt besonders, dass man das später benutzen kann. Das hängt nicht in irgendeiner Galerie oder bei irgendjemandem zu Hause, sondern ist in der Öffentlichkeit“, sagt Vanessa Hitzfeld. „Und die Leute haben Spaß damit.“

Das Bild zu betreten, ist ausdrücklich erwünscht. Fans können sich an verschiedenen Stellen auf das Gemälde stellen und so mit Swifts Abbild fotografieren. Das dreidimensionale Bild wird neben dem Gesicht der Musikerin außerdem viele Details zeigen, die mit ihr und ihrer Musik in Verbindung gebracht werden: so etwa Schmetterlinge, die ihr Debütalbum „Taylor Swift“ symbolisieren, Swifts Glückszahl 13 und eine Schlange, die für ihr sechstes Studioalbum „Reputation“ steht.

Hier zu sehen die Vorlage, nach der das Taylor-Swift-Bild in Gelsenkirchen entstehen soll.
Hier zu sehen die Vorlage, nach der das Taylor-Swift-Bild in Gelsenkirchen entstehen soll. © picture alliance/dpa

Bei vergangenen Konzerten von Swifts „Eras Tour“ hatten sich teils Tausende Menschen vor den Stadien gesammelt, um von draußen zuzuhören. Um das zu verhindern, wies die Stadt schon vorab darauf hin, dass ein Aufenthalt ohne Konzertkarte an der Arena nicht gestattet sei.

„Wir erwarten viele ortsfremde Menschen, was die Situation etwas herausfordernder macht“, sagte eine Sprecherin der Polizei. Da Gelsenkirchen aber schon einige Konzerte von Weltstars wie Ed Sheeran oder den Rolling Stones hinter sich habe, sei die Polizei gut vorbereitet. „Wir setzen darauf, dass unser bewährtes Sicherheitskonzept wieder aufgeht.“

Generell rechne die Polizei nicht mit größerer Eskalation rund um die Konzerte. „Wir erwarten ein friedliches Publikum“, sagte die Sprecherin weiter. Den „Swifties“ werde empfohlen, den Parkplatz am Gelsenkirchener Zoo und von dort aus den Shuttlebus zu nutzen oder aber gleich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Veltins-Arena zu kommen.

VRR stellt zusätzliche Züge

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr stellt an den Konzerttagen zwölf zusätzliche Züge bereit, um die An- und Abfahrt zu erleichtern. Insgesamt fahren nach jedem Konzert rund 40 Züge vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof ab, wie die Stadt mitteilte.

dpa

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