
© Sebastian Reith
HSC-Topstürmer Gödde mit Ansage im Abstiegskampf: „Wollen die ekeligste Mannschaft der Liga sein“
Fußball
Der Holzwickeder SC muss nach der Winterpause in der Fußball-Oberliga Westfalen Boden gut machen. HSC-Stürmer Philipp Gödde lässt mit klaren Ansagen aufhorchen.
Es war wirklich ein Halbjahr zum Vergessen für den Fußball-Oberligisten Holzwickeder SC und seinen Topstürmer Philipp Gödde. Mit nur 14 Punkten nach 16 Spielen sind die Holzwickeder akut abstiegsbedroht und stellen die schlechteste Offensive der Liga. Im Gespräch mit der Sportredaktion erklärt Philipp Gödde (27), wie der Abstieg noch abgewendet werden kann.
Herr Gödde, Sie hatten in der bisherigen Saison immer mal wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Fühlen Sie sich fit, um Ihrem Team in den verbleibenden zu helfen?
Ich fühle mich aktuell gut. Ich habe durch meine beiden Rücken-Operationen immer mal wieder mit muskulären Problemen zu kämpfen gehabt. Mein Körper gibt mir momentan aber grünes Licht, um in der Rückrunde durchzustarten.
Wie blicken Sie den verbleibenden Spielen der Hinserie entgegen, gerade auch mit dem Blick auf die sehr prekäre Tabellensituation?
Erst einmal mit Vorfreude, dass es nach der langen Winterpause wieder losgeht. Wir haben gut gearbeitet und wir sind uns unserer derzeitigen Lage bewusst. Die nächsten Spiele werden richtungsweisend sein. Aus dem Keller werden wir nicht mehr rauskommen, deshalb geht es jetzt darum, den Grundstein für die Abstiegsrunde zu legen. Wir dürfen nicht noch tiefer in den Abwärtsstrudel hineingeraten.
Können Sie festmachen, woran es in der katastrophalen Hinrunde gelegen hat?
Wir haben uns da immer wieder den Kopf drüber zerbrochen, so wirklich fündig geworden sind wir aber nicht. Es war nie so, dass wir nicht wussten, was wir machen sollten. Wir haben es aber halt viel zu selten auf den Platz bekommen. Im Training und in Testspielen konnte man sehen, dass wir richtig guten Fußball spielen und auch kämpfen können. Aber wir kriegen es zu selten über 90 Minuten auf den Platz. Und daran gilt es jetzt vor allem zu arbeiten.
Vor allem gilt es also, Kampfgeist und Mentalität zu verbessern?
Absolut. Und wir müssen die einfachen Fehler abstellen. Wir haben viel zu viele einfache Gegentore bekommen. Und wenn du dir dann noch so wenige Chancen herausspielst wie wir in der Hinrunde, stehst du völlig zurecht da, wo wir jetzt stehen.

Hofft, im Jahr 2022 endlich fit zu bleiben: Philipp Gödde, hier nach einer Verletzung gegen den TSG Sprockhövel © Neumann
Sie haben in Aachen, Oberhausen und Kray schon viel Regionalliga-Erfahrung gesammelt. Wie kann das dem jungen HSC-Team helfen?
Ich versuche, die passenden Worte zu finden, wenn es nicht so gut läuft. Ich habe schon den Anspruch, einer der Führungsspieler zu sein. Das erwartet der Verein auch von mir. Und an den Abstiegskampf habe ich sehr gute Erinnerungen. Damals habe ich ja Kray durch mein Kopfballtor am letzten Spieltag in der Regionalliga gehalten.
Was haben Sie konkret aus dieser Zeit mitgenommen, als Sie gegen den Abstieg gekämpft haben?
Im Abstiegskampf musst du die komplette Dosis Mentalität auf den Platz bringen. Du darfst nicht anfangen, dich an Kleinigkeiten aufzureiben. Und du musst auf dem Platz richtig ekelig sein. Das wird unsere Devise sein für die nächsten Spiele. Wir wollen die ekeligste Mannschaft sein, die in dieser Liga auf dem Rasen steht.
Inwieweit haben Sie in den verbleibenden Spielen das Ziel, sich selbst zu verbessern?
Klar weiß ich, dass das keine optimale Hinrunde von mir war. Stürmer werden an Toren gemessen und mit zwei Tore in elf Spielen kann man nicht zufrieden sein. Deshalb will ich natürlich mehr Tore machen, um der Mannschaft etwas Zählbares zu liefern. Und ich muss meine Emotionen besser kontrollieren. Mit einer Roten Karte ist im Abstiegskampf niemandem geholfen.