HSC rechtfertigt Breuer-Verpflichtung: „Können ja nicht Wasser predigen - und Wein saufen“

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HSC rechtfertigt Breuer-Verpflichtung: „Können ja nicht Wasser predigen - und Wein saufen“

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Abwehrspieler Tim Breuer wechselt zum Holzwickeder SC - obwohl er bereits bei der Hammer Spvg zugesagt haben soll. HSC-Sportchef Tim Harbott betont, man habe sich korrekt verhalten.

Holzwickede

, 08.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz im Amateurfußball: Wenn ein Spieler bei einem Verein im Wort steht, verbittet es sich, dass ein anderer Verein den Kicker für einen möglichen Wechsel kontaktiert. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass interessierte Vereine diesen Ehrenkodex brechen - oder Spieler, die einem Verein bereits eine Zusage erteilt haben, diese wieder zurückziehen. Das sorgt regelmäßig für Ärger. Gerade der Holzwickeder SC kann in letzter Zeit ein Lied davon singen.

Bartel und Richter sorgten für Verärgerung

Co-Trainer Florian Bartel und René Richter waren zuletzt zwei prominente Fälle, die für Verärgerung beim Emscherklub gesorgt haben. Beide hatten dem HSC ihre Zusage für die kommende Spielzeit erteilt, beide zogen diese Zusage später wieder zurück. René Richter folgt dem scheidenden HSC-Coach Axel Schmeing in die Westfalenliga zum Lüner SV - auf eigenen Wunsch, wie er im Interview mit dieser Redaktion betonte.

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Und Florian Bartel gab nach anfänglicher Zusage bekannt, dass er sich im Sommer dem Oberliga-Konkurrenten ASC 09 Dortmund anschließt, anstatt weiter in Holzwickede an der Seitenlinie zu stehen. Ein Affront, der von der Holzwickeder Vereinsspitze mit der sofortigen Entlassung quittiert wurde.

Ärger um Verpflichtung von Samuel Kampa

Und dann gab es da auch noch den Fall David Samuel Kampa. Erst diesen Winter eiste der HSC den 19-jährigen Defensivspieler für eine Ablösesumme von 500 Euro von Westfalia Soest los - wohlgemerkt ohne zu wissen, ob der Ball in dieser Saison noch einmal rollen wird. Doch Kampa war als Investition in die Zukunft geplant: Ab dem Sommer sollte er für den HSC II in der Bezirksliga auflaufen.

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Das Ende vom Lied: Vermutlich ohne unterm Strich auch nur ein Spiel gemacht zu haben, wechselt der 500-Euro-Mann im Sommer zum Dortmunder Westfalenligisten Westfalia Wickede.

Muss sich der HSC Doppelmoral vorwerfen lassen?

Der Holzwickeder SC ist also, was das Brechen von Zusagen und Absprachen angeht, ziemlich leiderprobt. Nun aber soll der HSC in Tim Breuer selber einen Spieler für die kommende Saison verpflichtet haben, der wiederum bei seinem derzeitigen Verein, dem Oberliga-Konkurrenten Hammer Spvg, bereits für die kommende Saison im Wort stand. So war es aus der örtlichen Presse in Hamm zu vernehmen. Muss sich der HSC also Doppelmoral vorwerfen lassen?

Tim Harbott betont, dass sich der HSC bei der Verpflichtung von Tim Breuer korrekt verhalten habe.

Tim Harbott betont, dass sich der HSC bei der Verpflichtung von Tim Breuer korrekt verhalten habe. © HSC

Holzwickedes Sportchef Tim Harbott tritt dieser Sichtweise vehement entgegen: „Wir kennen diese Situation selber mehr als genug - und können ja nicht Wasser predigen und Wein saufen. Uns war bei unserer Anfrage nicht bekannt, dass Tim Breuer in Hamm zugesagt haben soll.“

„Keine weiteren Gespräche, wenn die Situation nicht geklärt ist“

Wie also ist der Wechsel vonstattengegangen? „Als wir bei Tim angefragt haben, hat sich kurz darauf sein Berater bei uns gemeldet und die Situation geschildert. Er hat uns versichert, dass es eine Zusage in Hamm, so wie sie dort in der Presse vermeldet wurde, nicht gegeben habe – und dass er das klarstellen werde“, erklärt Harbott.

„Wir haben Tim Breuers Berater daraufhin deutlich gemacht, dass der HSC nicht zu weiteren Gesprächen bereit ist, solange die Situation mit der Hammer Spielvereinigung nicht eindeutig geklärt ist“, betont Harbott. Danach sei einige Zeit vergangen, bis der Berater sich wieder gemeldet und schließlich grünes Licht für die Verhandlungen gegeben habe, so Harbott - der sich nun auf den 19-jährigen Innenverteidiger freut: „Tim ist ein Junge, der perfekt in unser Konzept passt.“

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