Spielführer Nils Hoppe - hier im blauen Trikot - wird nach seiner Roten Karte vorerst nicht mehr für den Holzwickeder SC auflaufen.

Spielführer Nils Hoppe - hier im blauen Trikot - wird nach seiner Roten Karte vorerst nicht mehr für den Holzwickeder SC auflaufen. © Sebastian Reith

Trauriger Abschied: Kapitän Nils Hoppe bestreitet kein Spiel mehr für den Holzwickeder SC

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Nils Hoppe wird kein Spiel mehr für den Holzwickeder SC bestreiten. Nach seiner Roten Karte in Vreden endet für den HSC-Kapitän das Kapitel Holzwickede mit dem Abstieg.

Holzwickede

, 26.05.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gegen 23 Uhr kam auch Nils Hoppe, der Pechvogel von Vreden, aus der Kabine. Der Innenverteidiger, der mit einer Notbremse die 2:3-Niederlage gegen die SpVgg Vreden in der Oberliga-Abstiegsrunde am vergangenen Donnerstagabend schon in der Anfangsphase eingeleitet hatte und mit Rot vom Platz gestellt wurde, sah geknickt aus.

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Hoppe hatte sich einen anderen Abschied aus Holzwickede gewünscht. Im Sommer wird der 26-Jährige den Verein nach fünf Jahren verlassen, weil er nach München zieht. Damals kam er vom SSV Mühlhausen, stieg mit dem HSC schließlich in die Oberliga auf. 65 Oberliga-Partien hat Hoppe absolviert. Ein weiteres kommt nicht hinzu. Hoppe wird aufgrund der Roten Karte kein Meisterschaftsspiel mehr für die Holzwickeder bestreiten und als Absteiger gehen „Dass es so zu Ende geht, habe ich mir nicht gewünscht“, sagte Hoppe.

Den Gang in die Westfalenliga hatte der Kapitän wie alle Holzwickeder in den letzten Wochen noch mit aller Macht zu verhindern gesucht. „Wir haben die Saison nicht in der Schlussphase vergeigt. In der Hinrunde haben wir viele Spiele abgeschenkt“, sagte er.

Für Nils Hoppe ist klar: „Ein Abstieg ist auch immer eine Chance für ein neues Team. In der neuen Spielklasse werden einige sicherlich mehr Spielpraxis bekommen und sich besser entwickeln können. Damals bei uns hat es auch zwei bis drei Jahre gebraucht, bis wir aufgestiegen sind“, wünscht sich Hoppe einen behutsamen Aufbau. Seinen Pass möchte Nils Hoppe erstmal in Holzwickede lassen. Ob er im Raum München, wo der 26-Jährige eine Stelle angenommen hat, überhaupt mit einem Zweitspielrecht aufläuft, weiß er noch nicht.

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Nils Hoppe geht selbstkritisch mit der Roten Karte um

Nach der Roten Karte bezog Nils Hoppe erstmals Stellung. „Ich habe mir die Szene auch nochmal angeguckt. Wenn man knallhart nach der Regelauslegung geht, dann kann man das so geben. Ich denke, dass aber ein etwas erfahrenerer Schiedrichter oder Schiedsrichterin in der Situation vielleicht etwas Fingerspitzengefühl gezeigt hätte und es, weil es die 15. Minute war und auch kein glasklares Dingen war, bei Gelb belassen hätte“, sagte Hoppe.

Hoppe erklärte auch, wie er die Situation auf dem Platz wahrnahm. „Ich hatte das Gefühl, dass die Schiedsrichterin den Freistoß nicht unbedingt geben wollte. Der Kontakt war relativ sauber an der Schulter mit angelegtem Arm, schon sehr mannorientiert, aber kein böswilliges Foul ohne Chance auf den Ball“, sagte Hoppe. Der Pfiff kam spät. „Sie kam auf mich zugelaufen und hat in das Headset ‚Gelb‘ gesagt – das war zumindest ihre Meinung“, so Hoppe, „dann hat sie sich vom Linienrichter überstimmen lassen.“

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Die Ansetzung in einem für die Holzwickeder so wichtigem Spiel sei unglücklich gewesen. Damit schloss sich Hoppe der Kritik seines Trainers Benjamin Hartlieb an. Doch Hoppe war auch selbstkritisch: „Man muss immer damit rechnen, dass Schiedsrichter so entscheidet. Wahrscheinlich muss ich ihn laufen lassen. Dann soll er das 1:0 schießen, aber mit Rückschlägen können wir umgehen. Daher muss ich mir den Vorwurf machen. Schade, dass ein Foul das Spiel so früh entscheidet.“

Beim Pokalfinale fehlt der Kapitän urlaubsbedingt

Ein Trostpflaster wäre noch geblieben: Hoppe dürfte am Donnerstag (17 Uhr in Kaiserau gegen SG Bockum-Hövel) im Kreispokal-Finale mitwirken, da die Zwei-Spiele-Sperre nur für die Liga gilt, nicht für den Pokal. Er hätte sich mit einem Titel verabschieden können, fährt aber ab Mittwoch zu den French Open nach Paris.