Holocaust-Leugnerin Haverbeck (95) wehrt sich gegen Haft in Fröndenberg Frist verlängert

Holocaust-Leugnerin Haverbeck wehrt sich gegen Haft: Frist verlängert
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Ursula Haverbeck ist eine bekannte Größe der rechtsextremen Szene: Anfang April 2022 verurteilte das Landgericht Berlin die 95-Jährige wegen Volksverhetzung zu einem Jahr Haft. Die notorische Holocaust-Leugnerin hat bereits einige Hafterfahrung, wehrt sich jedoch nun gegen den Haftantritt mit Unterlagen, die ihr sowohl Haft- als auch Reiseunfähigkeit bescheinigen sollen.

Das beeindruckt die Justiz nur bedingt, so war man ihr bereits damit entgegengekommen, die Haft im Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg (JVK) zu verbüßen. „Frau Haverbeck ist mittlerweile auch zum Haftantritt geladen worden, hat dieser Ladung jedoch noch keine Folge geleistet“, sagt Staatsanwältin Karin Häuser auf Anfrage dieser Redaktion.

Nach der Zustellung der Ladung hat man grundsätzlich zwei Wochen Zeit zum Haftantritt. Diese Zeit sei noch nicht abgelaufen. Die nun eingereichten Unterlagen müssen zunächst durch die sogenannte „Stelleinrichtung“ bewertet werden. Daher sei die Frist zum Haftantritt zunächst bis Mitte Juni verlängert worden, so Häuser.

Zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann Werner Georg Haverbeck hatte Ursula Haverbeck den Verein Collegium Humanum als „Akademie für Umwelt und Lebensschutz“ gegründet, der 2008 aufgrund „fortgesetzter Leugnung des Holocaust“ verboten wurde. Immer wieder wird sie wegen Volksverhetzung verurteilt.