Hitze-Auswirkungen? Sauerland im Känguru-Fieber

Tier mehrfach gesichtet

Kängurus sind vor allem in Australien heimisch. Einem weit entfernten Kontinent also. Trotzdem gibt es sie auch hierzulande. In Zoos und Parks. Doch nun hat auch das Sauerland plötzlich ein Känguru. Nicht im Zoo und auch nicht aus einem Zoo. Denn es wird nirgendwo vermisst. Ein Känguru im Sauerland? Videos beweisen es.

Olsberg

03.07.2015, 16:22 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im sauerländischen Brilon ist ein herrenloses Känguru unterwegs. Mehrere Anrufer haben es schon dem Ordnungsamt der Stadt gemeldet. Zuletzt wurde das Beuteltier am Donnerstagabend auf einem Feldweg gesehen. Zuvor hatte ein Hobbyjäger es schon entdeckt und sogar ein Video von der überraschenden Begegnung gedreht. "Das war schon ein Erlebnis der besonderen Art", sagte er dem WDR.

Ein Sabbatjahr?

Es war nicht der einzige Sichtungsort des Kängurus. Auch in Willingen und Brilon soll das Tier, das bereits auf den wenig ausgefallenen Namen "Skippy" getauft wurde, gesichtet worden sein. "So wandert es eben weiter durch die Region", sagte eine Sprecherin der Polizei in Olsberg am Freitag. "Wir haben schon überlegt, ob es ein Sabbatjahr macht."

Unklar ist noch, wem das Känguru gehört. Die Tiere würden zwar auch im nahe gelegenen Medebach gehalten. "Da wurde aber durchgezählt, es sind alle da", sagte die Polizistin. Auch ein Zirkus gastiere zur Zeit nicht in der Gegend. Und dem Kreis sei kein Känguru-Halter bekannt.

Tiere aus Tasmanien importiert

Dem Sauerlandkurier zufolge könnte es sich bei dem Tier um ein "Bennett-Känguru" - auch Rotnackenwallaby genannt - handeln. Davon habe es zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Haltung im Oberrheintal gegeben, sagte der zoologische Berater des Tierparks in Hamm, Dr. Karl Kaiser. Damals seien die Tiere meist aus Tasmanien importiert worden. Eine Insel direkt neben Australien.

Mittlerweile gehören sie der am häufigsten in Zoos gehaltenen Känguru-Art in Deutschland. Die Zoos in Duisburg, Wuppertal oder eben Hamm geben zum Beispiel welchen ihre Heimat. Doch wie schon beschrieben: Ausgebüxt ist dort keines.

Kängurus aus Mecklenburg?

Eine weitere Spur könnte ein Fall von 2001 sein. Damals waren im mehr als 500 Kilometer entfernten Mecklenburg-Vorpommern mehrere Tiere aus dem lokalen Zoo entwichen. Drei wurden nie wieder eingefangen.

Das entlaufene Känguru ist gestern Abend in Bigge auf einem Feldweg gesehen worden. Die Polizisten der Briloner Wache...

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dot/dpa