Hier feiern die Jecken in der Region Karneval
Veranstaltungs-Übersicht
Offiziell hat die Session schon am 11. November um 11.11 Uhr begonnen. So richtig in Fahrt kommen die meisten Jecken der Region aber an den sechs Tagen zwischen Weiberfastnacht und Veilchen-Dienstag. Hier ein - natürlich - unvollständiger - Überblick, wohin in diesen Tagen mit der guten Laune.

Es wird bunt: Ab Donnerstag verschwindet für sechs Tage die Tristes, und die gute Laune kann sich an vielen Orten im Ruhrgebiet austoben.
Die Tradition der Weiberfastnacht (in diesem Jahr am Donnerstag, 23. Februar) geht zurück auf das Jahr 1824. Damals war der Karneval noch eine rein männliche Angelegenheit. Und das wollten vor allem die Frauen der Wäscherei von Bonn-Beul nicht länger hinnehmen. Am Donnerstag vor Rosenmontag zogen sie auf die Straße und kämpften für ihre Rechte. Mit Erfolg. Seitdem haben an diesem Tag traditionell die Weiber das Sagen. Hier gibt es die besten Partys im Überblick:
Ausgewählte Altweiber-Partys im Überblick
- Bottrop: Und natürlich wird nicht nur im Rheinland richtig auf den Putz gehauen. In Bottrop zählt die Altweiber-Party im Tanzlokal Nina zum Beispiel schon zur Stadt-Tradition. In diesem Jahr wollen unter anderem der Big-Brother-Star Jürgen Milski und die California Dream Boys die Grenzen der Lautstärkeregler austesten. Frauen dürfen ab 18 Uhr die ersten zwei Stunden unter sich feiern. Erst ab 20 Uhr haben auch Männer Zutritt zum Lokal. Der Eintritt kostet 10 Euro.
- Castrop-Rauxel: Auch in der Europahalle in Castrop-Rauxel ist schon längst alles für eine Altweiber-Party mit Gänsehaut-Garantie vorbereitet. Auf der Bühne will die Coverformation „Seven Cent“ dem Publikum einheizen, anschließend legt ein DJ auf und kümmert sich darum, dass der Platz neben der Tanzfläche auch immer hübsch leer und überschaubar bleibt. Wie in Bottrop dürfen sich auch in Castrop-Rauxel die Männer ruhig aus dem Haus trauen. Sie werden am Eingang nicht etwa wieder auf den Heimweg geschickt, sondern sind ausdrücklich herzlich willkommen. Eintritt: 9 Euro. Weitere Informationen auf der Homepage des Carnevals-Clubs Castrop-Rauxel Rot Weiß
- Dortmund: Wilde Weiber sind garantiert auch im Dortmunder FZW unterwegs. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr kommt es nun ab 17 Uhr zur Neuauflage. Auch hier gibt es Musik, die die Stimmung deutlich hebt und zur Ausgelassenheit animiert. Und ganz ausdrücklich schmettern die Veranstalter allen Partymäusen zu: Es gibt keinen Kostümzwang. Zieht an, was Euch gefällt – Hauptsache, die gute Laune bleibt nicht zu Hause.
- Dortmund: Auch der selbst ernannte „schönste Biergarten der Stadt Dortmund“ wird an Weiberfastnacht mal wieder aus allen Nähten platzen. Im Strobels direkt am Signal-Iduna-Park ist die Stimmung schon um 11.11 Uhr mit Mitgrölen gut – und wird auf diesem Level dann über Stunden und Stunden und Stunden verharren.
- Haltern am See: Eine besondere Belohnung bekommen die Damen in diesem Jahr in der „Hacienda“ in Haltern am See. Dort steigt die Party ab 19 Uhr – und für jeden abgeschnittenen Schlips kommen die Weiber in den Genuss eines äußerst ansehnlichen Männer-Strips. Auch darüber hinaus ist für reichlich gute Laune gesorgt. Der DJ verspricht schon mal „Karnevalhits nonstop“.
Nun soll es ja tatsächlich Menschen geben, die sich schon nach einer ausschweifenden Altweiber-Party schwören, dass sie das Feiern fortan sein lassen und sich die restliche Zeit des Jahres mit stillem Wasser betrinken werden. Gute Vorsätze sind ja bekanntlich nie verkehrt.
Wer allerdings nach einer kurzen Nacht und einer Kopfschmerztablette am nächsten Morgen der Meinung ist, er wäre bereit für neue Taten, findet in der Region auch an den folgenden Karnevalstagen ausreichend Gelegenheit, Party zu machen.
Große Umzüge im Überblick
- Oberhausen: Als Vorreiter-Stadt präsentiert sich in diesem Zusammenhang schon seit einiger Zeit Oberhausen. Denn gleich drei Umzüge an drei verschiedenen Tagen sorgen dafür, dass im Grunde gleich durchgefeiert werden kann. Der erste startet am Nelkensamstag im Stadtteil Osterfeld und ist vor allem für die kleinen Karnevalisten interessant. Wenn sich die bunten Wagen ab 15 Uhr in Bewegung setzen, dann tun sie das unter dem langen Motto „Im Ruhrpott geboren und stolz, hier zu leben, wollen wir Euch Freude und Heiterkeit geben“. Am Tulpensonntag startet um 14 Uhr ein weiterer Zug in Alt-Oberhausen, ehe am Rosenmontag an der Burg Vondern der Höhepunkt des Straßenkarnevals erreicht wird. Los geht es da um 15 Uhr.
- Dortmund: Auch Dortmund hat natürlich einen Rosenmontagszug. Um 14 Uhr starten die Wagen auf dem großen Festplatz an der Eberstraße. Etwa zwei Stunden später werden sie das Ziel am Südwall erreicht haben. Wem das allerdings nicht reicht, der kann anschließend auch noch die Karnevalskirmes am Alten Markt in der Innenstadt unsicher machen. Die beginnt übrigens schon an Weiberfastnacht.
- Recklinghausen: Rund 100.000 Besucher stehen traditionell beim Rosenmontagszug in Recklinghausen am Straßenrand. Und wenn das Wetter in diesem Jahr nicht völlig verrückt spielt, dann wird das auch am 27. Februar nicht anders sein. Die Karnevalisten brechen mit ihren Wagen und einem dreifach donnernden Helau um 13.11 Uhr auf.
- Bochum: In Bochum hat sich der Stadtteil Linden seit vielen Jahren das Prädikat „Karnevalshochburg tief im Westen“ redlich verdient. Am Rosenmontag startet der Zug ab 14 Uhr auf der Lindener Straße. Für alle Zugereisten und Nichteingeweihten folgt nun ein kleiner, aber ungemein wichtiger Sprachkurs: In Bochum sagt man weder Alaaf noch Helau, sondern schmettert seinem jecken Nebenmann ein lautes „Man Tau“ entgegen.
- Essen: Essen geht am Rosenmontag gleich mit zwei Umzügen an den Start. Und weil diese nicht zeitgleich stattfinden, kann man als Karnevalist mit Durchfeier-Potenzial tatsächlich bei beiden am Straßenrand stehen und sich die Kostümtaschen mit Kamelle voll stopfen. Der sogenannte Essener Rosenmontagszug setzt sich am Messe-Parkplatz der Gruga um 13.11 Uhr in Bewegung. In Kupferdreh zupfen sie um diese Zeit noch an den Luftschlangen. Denn da ist die Abfahrt erst auf 16.11 Uhr terminiert.