Ein 49-Jähriger steht vor Gericht.

Für den Messerstecher geht es ins Gefängnis. © Werner von Braunschweig

Herne: Verliebter 49-Jähriger sticht auf Arbeitskollegen (31) ein

rnLandgericht Bochum

Liebeskrank hat er eine Frau in Herne verfolgt: Als sich ihm ein Arbeitskollege (31) in den Weg stellte, stach der 49-jährige Mechaniker zu.

von Werner von Braunschweig

Bochum

, 29.06.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Nach einer beinahe tödlichen Messerattacke auf einen Arbeitskollegen (31) nahe einer Bushaltestelle in Herne ist ein Mechaniker (49) aus Recklinghausen zu einer empfindlichen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Das Opfer hatte sich schützend vor eine Arbeitskollegin gestellt, die sich von dem Messerstecher zuvor bedrängt gefühlt und deswegen um Begleitung gebeten hatte.

Das Bochumer Schwurgericht verhängte gegen den Täter sechseinhalb Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung. Mit dem Strafmaß blieben die Richter leicht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die siebeneinhalb Jahre Haft beantragt hatte. Der Angeklagte hatte den Messerangriff zuletzt mit dem Verweis auf eine Angst-Situation eingeräumt, sich in seinen letzten Worten vor der Urteilsberatung dann aber schließlich auch entschuldigt.

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Der Angeklagte wollte die Frau am 3. Dezember 2021 gegen 23.10 Uhr an der Bushaltestelle zur Rede stellen. Am Rande einer gemeinsamen Heimfahrt mit dem Pkw soll der 49-Jährige zuvor versucht haben, die Frau gegen ihren Willen zu küssen. Daraufhin soll diese den Kontakt vollständig abgebrochen haben.

Darüber hatte sich der Angeklagte massiv geärgert. Nach eigenen Angaben sah der Mann sich zudem von ihr im Kollegenkreis zu Unrecht diskreditiert und fürchtete um seinen Ruf. Nachdem die Frau und ihr Begleiter aus dem Bus ausgestiegen waren, war der 49-Jährige bewaffnet mit einem Küchenmesser (zwölf Zentimeter Klingenlänge) und einem Radkreuzschlüssel auf die beiden Arbeitskollegen zugelaufen. Kurz danach war es zu der Messerattacke gekommen und der durch einen Bauchstich getroffene Herner zu Boden gesackt. Die Verletzungen waren akut lebensgefährlich.