Besser als Herbstmeister Vestia Disteln Dortmunder und Lüner Teams feiern Landesliga-3-Rekorde

Besser als Herbstmeister Disteln: Diese Teams feiern Landesligarekorde
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Als Aufsteiger sogleich wieder Herbstmeister in der nächst höheren Liga! Die Leistung des SV Vestia Disteln in dieser Landesliga-3-Saison ist mehr als bemerkenswert. In den vergangenen zehn Saisons gab es jedoch noch bessere Mannschaften, die die Hinrunden in den jeweiligen Spielzeiten dominierten. Wir werfen einen Blick zurück − bis in die Saison 2012/13.

Der beste Punkteschnitt: Lüner SV dominiert die Liga

Das Aufstiegsjahr des Lüner SV in die Westfalenliga sticht beim Blick in die Historie klar heraus. Mit einem Punkteschnitt von 2,73 marschierte der LSV in der Saison 2015/16 durch die Liga, hatte nach der Hinrunde, die 15 Spiele umfasste, bereits 41 Zähler auf dem Konto und damit gleich 12 Punkte Vorsprung auf den Zweiten CSV SF Bochum-Linden.

Mario Plechaty (r.) jubelt.
Der Vater des Erfolgs: Mario Plechaty (r.) war damals Trainer des LSV. Heute trainiert er den FC Nordkirchen. © Ophaus

So viel Abstand zwischen dem Herbstmeister und dem „Vize“ gab es in den vergangenen 10 Jahren in der Winterpause zu keinem anderen Zeitpunkt. Mehr Punkte hatte zwar Türkspor Dortmund (45), jedoch wurden 2021/22 auch zwei Spiele mehr pro Runde absolviert (Punkteschnitt: 2,65).

Die meisten Treffer: Türkspor Dortmund die Torfabrik der Liga

Traf der Lüner SV in seiner Fabelsaison in 15 Hinrundenspielen gleich 45 Mal ins gegnerische Tor, was einem Schnitt von 3 Toren pro Spiel entspricht, gab es nur in einem Jahr eine noch torgefährlichere Mannschaft: Türkspor Dortmund. Der heutige Oberligist schoss im Aufstiegsjahr zur Westfalenliga (2021/22) in der Hinrunde alles kurz und klein. 64 Mal klingelte es im gegnerischen Kasten, fast 3,8 Tore im Schnitt.

Spieler von Türkspor Dortmund feiern.
Türkspor Dortmund beeindruckte in der Aufstiegssaison in die Westfalenliga mit satten 64 geschossenen Toren allein in der Hinrunde. © Schaper

Diese Hausnummer geht auch einher mit der besten Tordifferenz eines Herbstmeisters seit 2012/13. Ein sattes Plus von 54 hat keine andere Mannschaft erreicht, Zweiter in diesem Ranking sind der SV Wacker Obercastrop (2019/20) sowie der Lüner SV (2015/16) mit einem Plus von jeweils 31. Die wenigsten Gegentore eines Herbstmeisters kassierte übrigens der Hombrucher SV 2012/13 (8).

Die Minimalisten - wenig Tore, geringer Punkteschnitt

Schaut man sich die Herbstmeister mit den wenigsten erzielten Treffern an, fällt der Blick auf Viktoria Resse, die später auch in die Westfalenliga aufstieg. 2016/17 reichten gerade mal 29 erzielte Tore für die Herbstmeisterschaft, das waren nur etwas mehr als 2 Tore pro Spiel. Erst am letzten Spieltag der Hinrunde schob sich Frohlinde auf Rang eins vorbei am SV Sodingen, spielte zudem eine durchwachsene Rückrunde und erkämpfte sich die Meisterschaft erst auf der Zielgeraden.

Auch der Punkteschnitt nach der Hinrunde von 1,93 ist der Negativwert aller Herbstmeister seit 2012/13 (zusammen mit dem SV Horst-Emscher 2013/14). Inzwischen sind die Gelsenkirchener wieder bis in die Bezirksliga durchgereicht worden.

Die lange Saison des Hombrucher SV 2022/23

Der Hombrucher SV ist im vergangenen Jahrzehnt geteilter Rekord-Herbstmeister der Landesliga 3. Zweimal stand das Team zur Halbzeit ganz oben (wie auch der SV Horst-Emscher), zweimal reichte es am Ende auch für den Aufstieg. 2012/13 auf direktem Wege, als die Mannschaft auch die Meisterschaft feierte. 2022/23 über Umwege, es wurde eine lange Saison: Die SpVgg Horsthausen stand nur wegen des besseren Torverhältnisses am Ende vor den Dortmunder (beide 72 Punkte).

Zusammen mit den mitgereisten Zuschauern feierte der Hombrucher SV 2022/23 im zweiten Entscheidungsspiel die Rückkehr in die Westfalenliga.
Zusammen mit den mitgereisten Zuschauern feierte der Hombrucher SV 2022/23 in Finnentrop im zweiten Entscheidungsspiel gegen Menden (3:1) die Rückkehr in die Westfalenliga. © Henkel

Im ersten Entscheidungsspiel unterlag Hombruch dem FC Nordkirchen mit 0:1. Die Westfalenliga-Rückkehr wurde dann erst in der „Lucky-Loser“-Runde klargemacht, durch das 3:1 gegen den BSV Menden, dem 36. (!) Meisterschaftsspiel in der Saison für den HSV.

Fast jeder Herbstmeister stiegt am Saisonende auf

Eine Herbstmeisterschaft ist nur die halbe Miete. Dass Trainer im Winter trotz Spitzenposition oftmals kleine Brötchen backen, liegt an der Natur der Dinge. Der Druck wird in der Rückrunde schließlich größer. Die Herbstmeister der Landesliga 3 jedoch scheinen diesem Druck in aller Regelmäßigkeit zu trotzen. In neun von zehn Fällen stieg der Hinrunden-Champion am Ende auf.

Nur ein Team musste sich trotz des ersten Platzes nach der Hinrunde weiterhin mit der Landesliga begnügen: Der FC Frohlinde fiel 2018/19 in der Rückrunde noch auf Rang drei zurück. Drei Saisons später stand schließlich der Abstieg in die Bezirksliga fest, wo das Team bis heute spielt.

  • 2012/13: Hombrucher SV (2,53)
  • 2013/14: SV Horst-Emscher (1,93)
  • 2014/15: SV Brackel (2,53)
  • 2015/16: Lüner SV (2,73)
  • 2016/17: Viktoria Resse (1,93)
  • 2017/18: SV Horst-Emscher (2,34)
  • 2018/19: FC Frohlinde (2,12)
  • 2019/20: SV Wacker Obercastrop (2,5)
  • 2021/22: Türkspor Dortmund (2,65)
  • 2022/23: Hombrucher SV (2,06)
  • 2023/24: SV Vestia Disteln (2,27)

    Die Saison 2020/21 wurde coronabedingt annulliert.