Die gestiegenen Energiepreise und die beginnende Heizsaison lösen bei vielen Verbrauchern die Frage nach Alternativen aus. Als willkommene Alternative sehen viele das Heizen mit Holz. Doch genau da setzen Kriminelle an. Auf gefälschten Websites bieten sie beispielsweise Brennholz und Pellets zum Verkauf an und nutzen die Not der Verbraucher schamlos aus.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt daher aktuell vor Fake-Online-Shops für Brennmaterialien. Diese haben mit Beginn der Heizsaison deutlich zugenommen und bieten unter anderem allerhand Brennholzarten, Holzkohle, Briketts und Pellets an. Und das für vermeintlich wenig Geld.
Doch wer bei den Shops bestellt, erhält in den seltensten Fällen Ware. Vielmehr können die angegebenen Daten, wie Kreditkartennummern und Passwörter für weitere Betrügereien missbraucht werden.
Vor diesen Brennholz-Shops warnt die Verbraucherzentrale
Diese Online-Shops wurden unter anderem von der Verbraucherzentrale Niedersachsen als "Fake-Shops" eingestuft:
- die-buchten.com
- buhler-energie.com
- bitterlich-brennholz.com
- stammholz-experten.com
- de-brennstoffe.com
- m-heizungs.com
Sie wirken auf den ersten Blick wie normale Online-Shops, doch bei genauerer Betrachtung lassen sich laut Verbraucherzentrale Unstimmigkeiten feststellen. So hat ein Kunde bei stammholz-experten.com für 1600 Euro Holz bestellt und per Vorkasse bezahlt, das Holz jedoch nie erhalten.
Die Angaben im Kleingedruckten seien oft unvollständig. Die AGB, Datenschutzerklärungen und das Impressum und die Widerrufsbelehrungen seien unvollständig oder fehlen. Auf de-brennstoffe.com werden Kunden beispielsweise gebeten, vorab auf ein französisches Konto zu überweisen. Alles Indizien, die auf einen Fake-Shop hindeuten, so die Verbraucherzentrale.
Daran erkennen Sie einen Fake-Shop
"Schon in der Coronakrise haben wir gesehen, dass unseriöse Anbieter die Situation für sich ausnutzen. Wir können daher nur zur Vorsicht raten. Auch wenn das Angebot noch so verlockend ist, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher genau hinschauen und den Shop vor der Bestellung überprüfen.", meint Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Ein erstes Vorgehen könne da auch das einfache Googlen des Shops sein. Tauchen dort schon Erfahrungsberichte oder Hinweise auf, dass es sich um gefälschte Shops handeln könnte, sollte man definitiv die Finger davon lassen. Darüber hinaus sollten Impressum und Datenschutzerklärungen genau geprüft werden. Gibt es die dort angegebene Adresse und stimmt diese überein? Fehlen Impressum oder auch Widerrufsbelehrungen komplett, sei Vorsicht geboten.
Auf diese Merkmale sollten Verbraucher außerdem achten:
1. Internetadresse (URL): Die Endung der Domain kann, muss aber kein Warnzeichen sein. Dass bei Adressendung ".de" unbedingt ein Deutscher Sitz des Händlers gegeben ist, muss jedoch ebenfalls nicht sein.
2. Bezahlmöglichkeiten: Sollten es nur Möglichkeiten "Vorauskasse", "Sofort-Überweisung" oder "Gutscheinbezahlung" geben, rät die Verbraucherzentrale, die Finger davon zu lassen. Manchmal seien jedoch andere Bezahl-Möglichkeiten wie "Kauf auf Rechnung" angegeben, die sich jedoch dann nicht vollends ausführen lassen. Das werde oft als Trick benutzt, um den Anschein eines "echten Shops" zu erwecken.
3. Fake-Vertrauenssiegel und Kundenbewertungen: Vertrauenssiegel können frei erfunden sein, ebenso direkt auf der Website eingebettete Kundenbewertungen. In der Regel sind das nur positive und fünf Sterne Bewertungen. Verbraucher sollen nach Bewertungen in sozialen Medien und anderen Foren suchen.
4. Rechtschreib- und Grammatikfehler in AGB und Co.: Fehler in der Sprache oder Umgangssprache können Hinweise auf einen Fake-Shop geben.
5. Unrealistische Preise: Verbraucher sollen Überprüfen, wie realistisch die angebotenen Preise sind. Zu niedrige Preise für hochwertige Produkte können ein Indiz sein.
6. Kontaktmöglichkeiten: Eine E-Mail-Adresse oder Telefon-Nummer ist Pflicht, besser sei beides. Bei einer Postfach-Adresse ohne Straße und Hausnummer, einer Postbox oder einer kostenpflichtige Telefonnummer ist Vorsicht geboten. Ebenso, wenn nur ein Kontaktformular angegeben ist.
Prüfen kann man Online-Shops auch mit dem Fake-Shop-Finder der Verbraucherzentralen, wie hier bei der Verbraucherzentrale NRW. Dort kann man die URL prüfen und bekommt in einem Ampel-System angezeigt, ob die URL Anzeichen für einen Fake-Shop aufweist.
Das können Verbraucher tun, wenn sie auf einen Fake-Shop hereingefallen sind
Wenn es bereits zu spät ist und eine Bestellung bei einem Fake-Shop aufgegeben und schon bezahlt wurde, können Betroffene Folgendes tun.
- Strafanzeige erstatten
- Mails und Kontaktversuche aufbewahren/dokumentieren (in denen beispielsweise dazu aufgefordert wird, die Ware zu liefern oder eine Rücksendeadresse mitzuteilen)
- Bank oder Kreditinstitut informieren und um Rückerstattung bitten
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