Hubert Tadday stand beim Derby gegen den Königsborner SV beim SSV Mühlhausen an der Linie. Jetzt muss einer seiner Akteure fast bis zum Saisonende zugucken.

© Ray Heese

Hammer-Sperre nach Derby-Ausraster: SSV-Mühlhausen-Spieler zehn Spiele gesperrt

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Das Derby zwischen dem Königsborner SV und dem SSV Mühlhausen-Uelzen hat für einen SSV-Akteur ein spätes und schmerzhaftes Nachspiel. Verbale Ausraster bescheren ihm nun eine saftige Sperre.

von Dirk Berkemeyer

Mühlhausen

, 01.04.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Duell der Bezirksliga 8 zwischen dem Königsborner SV und dem SSV Mühlhausen-Uelzen (3:3) vom 13. Februar produziert immer noch Nachwehen. Für einen Akteur des SSV, der eigentlich gar nicht auf dem Platz stand, sogar ganz besonders schwer wiegende.

Justin Pfaff wurde jetzt vom Sportgericht des Fußballkreises Unna-Hamm im schriftlichen Verfahren für zehn Spiele gesperrt. Und das, obwohl er gar nicht auf dem Spielberichtsbogen stand und nur als Zuschauer der Partie beiwohnte.

Doch was war eigentlich passiert? Wir klären auf: In der langen Nachspielzeit des Derbys kam der gastgebende KSV durch einen Treffer in allerletzter Sekunde doch noch zum 3:3-Ausgleich und klaute den Gästen damit den schon sicher geglaubten Sieg.

Später Treffer lässt Stimmung eskalieren

Das war gleichzeitig der Moment, der bei Routinier Pfaff das Fass zum Überlaufen brachte. Beim Verlassen des Platzes rannte er dem Schiedsrichter hinterher und ließ anscheinend das ein oder andere schlimme Wort in Richtung des Gespannes fallen.

„Die Worte, die der Schiri in den Spielbericht geschrieben hat, habe ich auch so gesagt“, zeigt sich der Übeltäter komplett geständig. „Aber trotzdem ist dieses Urteil ein Schock für mich und maßlos überzogen.“ In seiner gesamten Karriere sei er gewiss nicht als Rüpel aufgefallen, so der ehemalige Oberliga-Spieler des Holzwickeder SC. „Ich habe einmal eine Rote Karte bekommen und das war in der B-Jugend“, versteht Pfaff die Welt nicht mehr.

Justin Pfaff (r.) muss beim SSV Mühlhausen jetzt zugucken.

Justin Pfaff (r.) muss beim SSV Mühlhausen jetzt zugucken. © Sebastian Reith

Das Sportgericht sah die Schuld des SSV-Spielers hingegen als deutlich gegeben an. Wegen „grob unsportlichen Verhaltens und tatmehrheitlich begangener Beleidigungen des Schiedsrichters“ muss er nun zehn Spiele aussetzen. So urteilte das Gremium im schriftlichen Verfahren. Rumms!

Geständnis bringt keine Strafmilderung

„Ich bin ehrlich gesagt erschüttert. Der Junge war vollkommen geständig und hat Reue gezeigt“, konnte es auch Mühlhausens Sportlicher Leiter Ralf Mäkler nicht fassen. „Er hat Mist gebaut und muss dafür auch gesperrt werden. Ganz klar. Aber wurde hier etwa ein Exempel statuiert?“

Im Lager des SSV hatte man mit einer Strafe von vier bis sechs Wochen gerechnet.

Es bliebe zwar noch der Weg des Einspruchs, den hat Mäkler für sich aber schon ausgeschlossen: „Was bringt uns das? Das kostet nur Zeit und wird am Urteil nichts ändern.“

Justin Pfaff zeigt Galgenhumor

Somit wird Pfaff seinem Team in den kommenden zehn Partien nicht zur Verfügung stehen. Elf Spiele muss der SSV in der laufenden Saison noch absolvieren, zum Saisonkehraus am 6. Juni 2022 gegen Brambauer wäre er wieder spielberechtigt. „Wenigstens etwas Positives“, nimmt es der Mühlhausener Kicker trotz der langen Strafe mit einer großen Portion Galgenhumor.

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