Der Wahnsinn geht weiter: Wieder einmal gewinnt der SVF Herringen ein Match im Fußball-Kreispokal, wieder einmal setzt sich das Team gegen einen höherklassigen Unnaer Vertreter im Elfmeterschießen durch. Zurzeit läuft einfach alles beim A-Kreisligisten SV Fortuna. In dieser Saison ist das Team noch ohne jegliche Pflichtspiel-Niederlage. Dementsprechend zufrieden war Trainer Sven Pahnreck auch nach dem jüngsten Erfolg am Donnerstagabend im Viertelfinale gegen die SG Massen.
„Ich glaube, man hat’s gesehen: Wir waren absolut ebenbürtig, hatten eher noch mehr Spielanteile als der Gegner. Ich bin einfach nur stolz darauf, was wir uns gegen einen Bezirksligisten getraut haben“, berichtete der Coach.
SG Massen hat nur einen Schuss aufs Tor - der sitzt
In der Tat: Herringen spielte von Beginn an mutig, ließ den Gegner kaum zur Entfaltung kommen. Massens Coach Marco Köhler war schon vor dem Spiel gewarnt. Er sprach von einer „brutalen Stärke“ des Gegners. Schon im Pokalwettbewerb der Vorsaison hatte sich Massen in Herringen äußerst schwer getan, nahm am Ende einen schmeichelhaften 3:2-Sieg mit. Diesmal nicht.
Die Massener Offensive biss sich an Herringens Abwehrriegel die Zähne aus. Einzig durch Michele Teofilo wurde es in Durchgang eins einmal brenzlich. „Wir haben nur ganz wenig zugelassen“, befand auch Pahnreck. Lediglich Massens einziger Abschluss auf den Kasten passte: In der Nachspielzeit markierte Luigi Amendolagine das 1:1 (90.+1). Ansonsten musste Keeper Maximilian Eul in 90 Minuten nicht einen Ball halten.
Im Halbfinale entweder gegen SuS Kaiserau oder Westfalia Rhynern
„Das zeigt einfach, dass die Jungs und das Trainerteam gut gearbeitet haben und was hier los ist: Wir sind eine Einheit, sind über Jahre zusammengewachsen und es sind tolle Freundschaften entstanden. Ich freue mich riesig, dass wir jetzt im Halbfinale stehen“, so Pahnreck weiter, der für diese Partie keinen Wunschgegner hat. Mögliche Kontrahenten sind der SuS Kaiserau oder Westfalia Rhynern, die am Mittwoch, 11. Oktober, den letzten Halbfinalisten ausspielen.

„Gegen wen es am Ende geht, ist mir völlig egal. Das heute war schon ein Bonusspiel. Im Halbfinale steht das nächste an“, so der SVF-Trainer. Insgeheim hofft man in Herringen aber sicherlich auf das Traumfinale gegen den großen Rivalen und Titelverteidiger SG Bockum-Hövel. Dafür muss aber erst der nächste Favorit aus dem Kreispokal gekegelt werden.
Maximilian Eul pariert zwei Elfmeter für den SVF Herringen
Ein wichtiger Eckpunkt für Herringen war gegen die SGM wieder einmal Ex-Oberliga-Keeper Eul (Rhynern). Der 2,04 Meter-Hüne parierte gleich zwei Elfmeter. „Bei der Größe darf er auch mal einen halten“, sagte Pahnreck mit einem Lachen.
Nach der späten 1:0-Führung durch Joker Christian Robben musste der SVF noch den Ausgleich hinnehmen. War Herringen dadurch im Elfmeterschießen nicht im psychologischen Nachteil? „Nein, das denke ich nicht“, meinte Pahnreck, „dafür sind wir der SVF Herringen! Gegen den Königsborner SV hat es ja auch schon geklappt. Wir haben den Zuschauern wieder einmal eine Menge geboten, wofür ich sehr dankbar bin. Zurzeit macht es einfach Spaß.“
Für Marco Köhler ist Herringen Aufstiegskandidat Nummer eins
So auch in der Liga, wo Herringen in Lauerstellung auf Platz zwei hinter dem TSC Hamm steht. Für Massens Köhler ist der SVF Herringen klarer Favorit in der A1: „Die werden am Ende Meister, da lege ich mich jetzt schon fest. Und sie werden auch das Entscheidungsspiel gewinnen und direkt in die Bezirksliga aufsteigen.“ Die Tauglichkeit für diese Spielklasse hat der SVF am Donnerstag einmal mehr gezeigt.