Großer Protest gegen den Aufmarsch der NPD
Demos in der Innenstadt
In der Innenstadt wird es am Sonntag (1. Mai) voll: Denn dort finden über den ganzen Tag verteilt mehrere Demonstrationen statt. Hauptgrund ist ein Aufmarsch der NPD um 14 Uhr, gegen den mehrere Gegendemonstrationen geplant wurden. Insgesamt sollen die Versammlungen bis in die späten Abendstunden dauern.

Schon auf vergangenen NPD.Kundgebungen - wie hier im Jahr 2014 - machten Gegendemonstranten mit Sprechchören und Schildern deutlich, was sie von der NPD halten.
Das Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur (BoFo) und das AStA der Evangelischen Fachhochschule Bochum sind nur zwei der über 50 Initiativen, Organisationen und Parteien, die sich nach einem Aufruf des Bochumer Bündnisses gegen Rechts gegen die NPD stellen und deren Demonstration verhindern wollen. Als Rednerin wird unter anderem NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erwartet. „Die Parole, unter der die NPD zu ihrem Marsch durch Bochum aufruft, schürt ganz gezielt Vorurteile gegen Migrantinnen und Migranten“, gab das BoFo in einer Mitteilung bekannt.
Rote Karte für Nazis
Das Bündnis will den Nazis die rote Karte zeigen und rief bereits in der vergangenen Woche dazu auf, dass sich unter dem Motto „Eine Stadt solidarisch – Bochum Nazi-frei“ möglichst viele Menschen zusammenfinden sollen. Auch der Landesverband der Grünen NRW rief zum friedlichen Protest gegen den geplanten NPD-Aufmarsch auf. „Nazis sind keine Alternative für NRW. Unsere Devise heißt in dieser Situation: klare Kante gegen Rechts. Demokraten müssen Neonazis und anderen Rechten immer wieder laut und deutlich entgegentreten – auch auf der Straße. Wir rufen unsere Mitglieder und alle Demokraten dazu auf, das am 1. Mai friedlich und fantasievoll in Bochum zu zeigen“, sagte Mona Neubaur, Vorsitzende Grünen NRW.
Laut der Polizei gab es zudem zahlreiche Aufrufe in den sozialen Medien, den Aufzug der NPD zu blockieren. Leitender Polizeidirektor Martin Jansen, der am 1. Mai den polizeilichen Einsatz führen wird, bewertet die Aufrufe als Aufforderungen, Straftaten zu begehen. Er möchte in diesem Zusammenhang an einen vergleichbaren Aufzug der NPD im Jahr 2008 erinnern, bei dem sich die Teilnehmer aller Versammlungen besonnen verhalten haben. Es kam damals zu keinerlei Festnahmen durch die Polizei. Mit dem Hinweis darauf appelliert er an alle Demonstrationsteilnehmer, ihren Protest friedlich auszutragen.
Polizei ist vor Ort
Die Polizei Bochum wird zum Schutz der verschiedenen Demonstrationen, Aufzüge und Versammlungen mit starken Kräften vor Ort sein. Den gesamten Tag über kann es zu Verkehrssperrungen und Ableitungen rund um den Bochumer Innenstadtring kommen. Autofahrern wird empfohlen, am 1. Mai den Innenstadtbereich nach Möglichkeit weiträumig zu umfahren.