Wegen Regenfällen in der Nacht zum Montag bei Frosttemperaturen hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor verbreiteter Glatteisgefahr gewarnt. Mehrere Kommunen meldeten Verkehrsunfälle. In Meinerzhagen kippte ein Streufahrzeug um, der Fahrer wurde verletzt.
Am späten Abend und vor allem in der Nacht zum Montag ist Regen aufgekommen, der beim Auftreffen auf den Boden und auf Gegenstände gefroren ist, teilt der DWD mit. Starke und anhaltende Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr seien gebietsweise sehr wahrscheinlich. Die Deutsche Bahn warnte Zugreisende vor Glatteis an den Gleisen, zwischenzeitlich wurde die Höchstgeschwindigkeit der ICEs runtergesetzt.
++#Achtung++
— Deutsche Bahn Verkehrsmeldungen (@DB_Info) December 19, 2022
Aufgrund von starkem Eisregen und Eisbildung hat die Deutsche Bahn bis auf weiteres die Höchstgeschwindigkeit ihrer Züge abgesenkt. Rechnen Sie bitte mit Verspätungen.
Zudem blieben am Montag in Düsseldorf Schulen und Kitas geschlossen. Es wurde allerdings eine Notfallbetreuung angeboten. Auch in Teilen Niedersachsens fällt heute der Unterricht aus. In anderen Bundesländern fiel zumindest die Unterrichtspflicht für den Montag weg.
Besonders stark wirkte sich das gefährliche Wetter auf den Straßenverkehr aus. Schon im Vorfeld hatte der DWD Autofahrer vor der plötzlich auftretenden Glätte gewarnt. Der Wetterdienst empfahl, vorsichtig zu fahren, möglichst vollzutanken und Decken sowie warme Getränke mit ins Auto zu nehmen. Wenn möglich, sollten Aufenthalte im Freien komplett vermieden werden.
Keine schweren Unfälle in NRW
Am Sonntagabend veröffentlichte das Land NRW sogar eine bis 5 Uhr am Montag andauernde Unwetterwarnung. Dennoch kam es zu einigen Unfällen. In Meinerzhagen (Märkischer Kreis) wurde der Fahrer eines Streuwagens leicht verletzt, als dieser umkippte, wie die Polizei mitteilte. In Kierspe, ebenfalls im Märkischen Kreis, rutschte ein Autofahrer beim Aussteigen aus, nachdem er mit seinem Wagen gegen eine Mülltonne geprallt war. Insgesamt zählte die Polizei in dem Kreis in der Nacht zu Montag etwa 20 Unfälle wegen Glätte.
Auch andere Kreise meldeten eine vermehrte Anzahl an Unfällen, hier blieb es aber zumeist bei Blechschäden, bestätigte eine Sprecherin des Lagezentrums in Düsseldorf gegenüber dpa. In Bonn wurde der Rettungsdienst nach eigenen Angaben zu über 20 Einsätzen gerufen. Hierbei handelte es sich in fast allen Fällen um Menschen, die auf dem Glatteis ausgerutscht waren.
Im Rhein-Erft-Kreis vermeldete die Polizei mehr als 40 Unfälle, rund um Paderborn waren es gut 60 und im Kreis Siegen-Wittgenstein rund 70 Glätteunfälle. Bei Münster wurde ein Mann schwer verletzt, als er mit seinem Fahrzeug von der glatten Straße abkam und gegen einen Baum prallte.
Viele Unfälle verliefen glimpflich
Für den Zeitraum bis 7.45 Uhr zählte die Polizei Dortmund, die auch für Lünen zuständig ist, in Lünen drei Unfälle. „Bei allen gab es einen geringen Sachschaden im niedrigen vierstelligen Bereich. Zudem gab es keine Personenschäden“, sagte ein Sprecher der Dortmunder Polizei.
In Dortmund selbst wurden 15 Unfälle gezählt, die meisten verliefen glimpflich. Allerdings kam auch ein Rettungswagen ins Rutschen.
Im Münsterland wurden mehr als 100 Unfälle gemeldet, die meisten verliefen glimpflich. Die Polizei Münster riet vor allem Fahrradfahrer und Fußgänger über Twitter zur Vorsicht auf.
+++ Fahrt/Geht vorsichtig!♂️ Es ist stellenweise spiegelglatt +++
— Polizei NRW MS (@Polizei_nrw_ms) December 19, 2022
Bitte fahrt/geht vorsichtig! Gerade an die Radfahrerinnen/Radfahrer und Fußgängerinnen/Fußgänger: Die Nebenstraßen und Schleichwege sind stellenweise spiegelglatt!!!
___#PolizeiNRW #PolizeiMünster #msverkehr pic.twitter.com/jEIf6g3Qwp
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Autobahn Westfalen gab am Montagmittag bekannt, dass es keine besonderen Vorkommnisse auf den Autobahnen des Verbreitungsgebiet gab. Das sei darauf zurückzuführen, dass alle 18 Autobahnmeistereien frühzeitig alle Strecken vorbeugend abgestreut hätten. Bereits am Sonntagabend ab 19 Uhr sei der Winterdienst im Einsatz gewesen, um durchgehend die ganze Nacht mit allen Fahrzeugen Salz und Sole auf die Straßen zubringen. Dies habe dazu geführt, dass sich auf vielen Strecken trotz der durchgefrorenen Böden erst gar kein Blitzeis habe bilden können. Seit den frühen Morgenstunden würde sich die Lage durch die steigenden Temperaturen zunehmend entspannen. Lediglich vier Autobahnmeistereien (Ehringshausen, Freudenberg, Lüdenscheid und Bad Wünnenberg) seien noch bis in die Mittagsstunden unterwegs gewesen.
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Der DWD rechnete in der Nacht zum Montag mit leichtem Frost zwischen 0 und minus 4 Grad. Im Laufe der Nacht wurde es von Westen her deutlich milder. Heute morgen bestand dann besonders im Osten und im Bergland noch Glatteisgefahr. Im Tagesverlauf ließ der Regen aber nach. Zum Abend hin wurde es dann niederschlagsfrei, die Temperaturen stiegen auf 7 bis 11 Grad.
ves/dpa
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