Weil er im Knast clean wurde, gibt ihm der Richter eine letzte Chance
Gerichtsprozess
Ein Gewohnheitsdieb griff Anfang des Jahres in Unnaer Drogerien in die Regale und wurde erwischt. Mit der Beute habe er seine Drogensucht finanzieren wollen, mittlerweile sei er aber weg davon.

Bis zu zwei Gramm Hasch (Symbolbild) benötigte der Mann täglich. Dies wollte er mit Diebstählen in Unna finanzieren. © picture alliance
Seinen täglichen Haschisch-Bedarf wollte ein 28-Jähriger in Unna und Umgebung mit Diebstählen finanzieren. Er wurde stets erwischt. Vor Gericht stand er nun offen zu seinen Taten und erhielt die vielleicht allerletzte Chance.
In erster Linie war es Parfüm, auf das es der Mann aus Hamm abgesehen hatte. Denn das ließ sich gut verkaufen. Aber auch Sonnenbrillen oder eine Massagebürste gerieten in sein Visier. In vier Fällen im Januar und Februar, zum Teil alleine und zum Teil in Begleitung, griff der 28-Jährige in Drogerien in Unna und andernorts zu. Der Gesamtwert des Diebesgutes betrug über 500 Euro. Auch betätigte er sich als „blinder Passagier“ in einem Zug von Düsseldorf nach Hamm. Das Ticket für rund 30 Euro sparte er sich einfach.
Im Gefängnis wurde er clean
Nun saß der Mann mit zwei einschlägigen Vorstrafen im Amtsgericht auf der Anklagebank. „Das ist alles richtig. Ich gebe es zu.“ Damals habe er etwa zwei Gramm Hasch pro Tag benötigt. Zwischenzeitlich sei er inhaftiert worden und im Gefängnis sei er clean geworden, habe „Einiges gelernt“. „Ich bereue es. Ich bitte Sie, mir zu verzeihen. Ich werde so etwas nie wieder machen“, versicherte er. Der Richter nahm ihn beim Wort. Er verurteilte den reuigen Angeklagten zu insgesamt 16 Monaten Haft auf Bewährung und zu 30 Sozialstunden.