Kraft: "Fußballmuseum wird Pilgerstätte sein"

Niersbach erinnerte auch daran, dass es das Fußballmuseum ohne die WM 2006 nicht geben würde. Damals wurde die Museumsidee geboren. Mit den WM-Gewinnen wurde es finanziert. "Eine wunderbare Vision wird heute Realität", stellte Niersbach fest.

Dass die Standortwahl auf Nordrhein-Westfalen und Dortmund fiel, habe mit der großen Fußballtradition in diesem Land zu tun, erklärte der DFB-Chef. Die Fußballbegeisterung in NRW ließ auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hochleben. Und zeigte sich deshalb auch fest überzeugt, "dass das Fußballmuseum demnächst eine Pilgerstätte sein wird".

Nur Ehrengäste geladen

Gestern pilgerten erst einmal nur Ehrengäste ins Museum. 400 waren eingeladen. Gekommen waren mindestens drei weniger. Denn mit Franz Beckenbauer, Uwe Seeler und Günter Netzer hatten gleich drei Fußball-Legenden abgesagt – Folge eines Eklats nach der Pressekonferenz von Niersbach zum WM-Skandal am Donnerstag.

Doch es gab andere Fußball-Helden, die eifrig beklatscht wurden. Allen voran Horst Eckel, einer von zwei noch lebenden Weltmeistern von 1954. "Das ist ’ne tolle Sache, dass wir als 54er, hier dabei sein dürfen", kommentierte der 83-Jährige schon vor dem ersten Rundgang die Museumsschau.

Ein Höhepunkt des Show-Programms, das in erster Linie eine von Sky-Moderatorin Jessica Kastrop unterhaltsam moderierte Talk-Show war: Bundestrainer Jogi Löw und Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff brachten nach emotionalen Bildern von der WM 2014 den hart erkämpften WM-Pokal auf die Bühne, der sich nun neben anderen Trophäen in die Schatzkammer des Museums einreihen soll.

Fußballmuseum an der richtigen Stelle

Löw, der gute Laune mitgebracht hatte, verriet, dass für ihn beim WM-Triumph vor einem Jahr nicht Mario Götzes Titel-Tor der prägendste Moment gewesen sei. "Das Beeindruckendste für mich war der Schlusspfiff im Maracana, als wir uns alle in den Armen lagen. Das war eine Explosion."

Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau bemerkte während der gut 60-minütigen Show, dass das Fußballmuseum in Dortmund an der richtigen Stelle stehe, "da, wo der Fußball zu Hause ist mit aller Begeisterung".

Er erntete zustimmendes Nicken von vielen Gästen – unter ihnen etwa Olaf Thon, ein Weltmeister von 1990, Tor-des-Jahres-1977-Torschütze Klaus Fischer, Meistertrainer Otto Rehagel, Liga- und BVB-Präsident Reinhard Rauball und Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher, der "richtig stolz ist, in so einem schönen Museum vertreten zu sein".